In Sudans Hauptstadt Khartum wechseln sich Waffenruhen und schwere Kämpfe ab. Weniger im Fokus steht die sudanesische Region Darfur, wo die ethnischen Konflikte eskalieren. Dort gibt es zahlreiche Hinweise auf einen erneuten Völkermord.

Wenn die Hölle einen Vorhof hat, ist Adré ihr Hinterhof. In dem tschadischen Städtchen im Grenzgebiet zum Sudan treffen derzeit täglich Tausende von Flüchtlingen ein: zu Fuß, alleine oder in Gruppen, jung oder alt, verwundet oder ausgezehrt. Was sie alle gemeinsam haben, sind die Bilder aus der Hölle, der sie entkommen sind. „Wir mussten unseren Kindern die Augen zubinden, damit sie die Haufen von Leichen nicht sehen können“, berichtet der Tierarzt Rabih Saleh einem Reporter von „Le Monde“: „Selbst während wir unsere Toten bestatteten, hat man auf uns geschossen.“