Hyperinflation, Putschversuche von links und rechts: 1923 wird zur größten Bewährungsprobe der Weimarer Republik. Was lehrt uns das?

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Die Teuerung ist nun sprunghaft eine so ungemeine geworden, dass ich mit Angst in die Zukunft sehe“, notiert Victor Klemperer am 11. Januar 1923 in seinen inzwischen berühmt gewordenen Tagebüchern. Als Hochschulprofessor zählt er nicht zu den Ärmsten in Deutschland. Doch, so eine weitere Notiz einige Tage später: „Die Geldsache wird immer dunkler und unübersehbarer, die Preise sind allzu wahnsinnig.“ Ein Brot kostet damals 700 Reichsmark – 200-mal so viel wie ein halbes Jahr zuvor. Aber das ist erst der Anfang des Wahnsinns.