Historisches Bauwerk in Weil der Stadt Sanierung der Stadtmauer geht weiter

Die Weiler Stadtmauer: Es stehen umfangreiche Sanierungen an. Foto: Stadt Weil der Stadt

Dafür erhält die Keplerstadt Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg und von der Denkmalstiftung. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich Ende Februar, sofern es die Witterung zulässt.

Die Weiler Stadtmauer wird weiter saniert. Und erneut gibt es dafür Finanzspritzen. 240 000 Euro schießt das Land Baden-Württemberg zu, außerdem kommen 100 000 Euro von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Dieser Betrag stammt von der Lotterie Glücksspirale. „Das Geld aus der Glücksspirale macht es der Denkmalstiftung Baden-Württemberg möglich, wertvolle Kulturdenkmale zu erhalten“, betonte Lotto-Geschäftsführer Georg Wacker beim Besuch in Weil der Stadt am Montag. Als Landesunternehmen leiste Lotto Baden-Württemberg mit der Förderung einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Es handelt sich bereits um die zweite Förderung aus Mitteln der Glücksspirale zur Sanierung der Stadtmauer. 2015 wurden im ersten Bauabschnitt ebenfalls 100 000 Euro bereitgestellt.

 

Sanierung der kommenden Abschnitte bis 2025

Mehrheitlich hat der Gemeinderat im Juni 2023 den Baubeschluss für die Sanierung weiterer Teilbereiche der Stadtmauer gefasst. Saniert werden bis 2025 die Abschnitte R7 bis R9. Dabei handelt es sich um die Stadtmauerbereiche vom Spittl bis zum Seilerturm (R7), vom Seilerturm bis zum Rabenturm (R8) und vom Rabenturm bis zum Linde-Areal (R9). Insgesamt kostet die geplante Sanierung der Stadtmauer in diesem Bereich rund 1,3 Millionen Euro.

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass der Bereich vom Spittl bis zum Seilerturm je nach Witterung voraussichtlich ab Ende Februar 2024 als erstes an der Reihe ist. Danach soll von Ende April bis Ende 2024 der Bereich vom Seilerturm bis zum Rabenturm folgen. Der letzte Teilbereich, der sich zwischen dem Rabenturm entlang des katholischen Gemeindehauses bis zum Linde-Areal erstreckt, schließt sich ab Anfang 2025 an.

„Die Stadtmauer prägt unser Stadtbild und ist ein historisches Erbe“, betont Bürgermeister Christian Walter. Aber auch aus Gründen der Verkehrssicherheit sei die Sanierung dringend notwendig. „Ein weiterer Aufschub würde zu einer Verschlechterung der Bausubstanz und zu noch höheren Kosten führen“, erläutert außerdem der Erste Beigeordnete Jürgen Katz.

Älteste Befestigungen stammen aus dem 13. Jahrhundert

Während die ältesten erhaltenen Befestigungen der Stadtmauer vom Ende des 13. Jahrhunderts stammen, datieren die Erweiterungen, Ausbauten und Reparaturen aus ganz unterschiedlichen Epochen bis ins 19. Jahrhundert. Seit 2011 steht der historische Ring um die Weiler Altstadt als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Da die Materialien und Baustile der unterschiedlichen Abschnitte variieren, gestaltet sich deren Sanierung entsprechend aufwendig. Im „Masterplan Stadtmauersanierung“ sind Schäden und Sanierungsprojekte deshalb umfassend ausgearbeitet. „Von ihrem Masterplan versprechen sich die Verantwortlichen nicht allein eine Bewahrung der bestehenden Gemäuer im Sinne des Denkmalschutzes, sondern auch eine Attraktivitätssteigerung der Stadt für Besucher“, sagt Wolfgang Riehle, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung Baden-Württemberg.

Arbeiten beinhalten „Vernadelungen“ und „Verpressungen“

Die Arbeiten reichen von den Außen- und Innenseiten wie dem Austausch defekter Steine, der Sanierung von Rissen oder Verfugungsarbeiten bis hin zur statischen Sicherung des Mauergefüges durch sogenannte Vernadelungsarbeiten und anschließende Verpressungen. Dabei werden die innere und die äußere Wandschale mit Zugankern verbunden. Anschließend wird Füllmaterial in die Hohlräume gepresst. Notwendig sind auch Arbeiten entlang der Mauerkrone: Damit Wasser oder Frost die Mauern nicht weiter schädigen können, sollen die oberen drei Steinlagen neu eingebaut und so die Wasserableitung verbessert werden.

Denkmalstiftung und Glücksspirale: Seit über 50 Jahren fließen Glücksspirale-Erträge in Projekte, von denen die Allgemeinheit profitiert. Die Sanierung der Stadtmauer in Weil der Stadt gehört zu den fast 1700 Projekten, die die Denkmalstiftung auch dank Mitteln der Glücksspirale bereits unterstützt hat. In Baden-Württemberg fließen jährlich rund 28 Millionen Euro aus Lotteriemitteln in den Denkmalschutz.

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