Die Hochschulregion Stuttgart will in aller Welt um Studierende werben - auf internationalen Bildungsmessen, wie zum Beispiel in Katar.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Walter Rogg, der Wirtschaftsförderer der Region Stuttgart, hat einen Traum: Er möchte, dass junge Menschen aus der ganzen Welt und aus ganz Deutschland in die Region kommen, um hier zu studieren. Denn die Breite und Qualität der Hochschulen sei herausragend - nur werde dies in der Welt zu wenig wahrgenommen. Dies soll sich nun durch eine breite Offensive aller Universitäten und Hochschulen anders werden. Äußeres Zeichen ist die Gründung des Vereins "Hochschul- und Wissenschaftsregion Stuttgart", dessen Geschäftsführung bei der Wirtschaftsförderung (WRS) liegt.

 

Konkret erscheint seit Dezember 2010 ein Magazin, in dem außergewöhnliche Institute und Wissenschaftler der Region vorgestellt werden. An der Universität Stuttgart soll eine Stelle aufgebaut werden, die die Kommunikation zwischen den Hochschulen fördert. Eine Konferenz über Zukunftsthemen ist noch für dieses Jahr geplant. Und man will auch auf wichtigen Bildungsmessen präsent sein - zum Beispiel in Katar, wo man den Markt nicht mehr allein den amerikanischen und britischen Hochschulregionen überlassen will.

Kritik von den Regionalräten

Fast alle Hochschulen und viele Unternehmen in der Region seien bereit, Mitglied im Verein zu werden, so Rogg; am Montag tat dies auch der Verband Region Stuttgart. Alle Fraktionen im Regionalparlament halten es grundsätzlich für sinnvoll, den Standort zu stärken. Dennoch gab es auch Kritik aus den Reihen der Regionalräte. Jürgen Zieger (SPD) sind die Ziele des Vereins viel zu wenig konkret: Er vermisse einen Arbeitsplan, aus dem zu ersehen sei, welche Ziele man in welchem Zeitraum erreichen wolle. Auch die Finanzierung der Aktivitäten bleibe im Dunkeln. Rogg nannte einen ersten Etat von fast 170.000 Euro. Gabriele Reich-Gutjahr (FDP) zeigte sich irritiert, dass die Einrichtungen nicht selbst in der Lage seien, mit einer Stimme zu sprechen.