Das neue System hat Startschwierigkeiten. Deswegen werden dieses Jahr nur 40 Universitäten an das Hochschulzulassungssystem angebunden.

Stuttgart - Die technischen Probleme bei der Einführung des internetgestützten bundesweiten Hochschulzulassungssystems sind größer als bislang angenommen. Allenfalls 40 statt der angestrebten 300 Hochschulen werden in diesem Jahr an dem neuen Online-Bewerbungsverfahren für die begehrten Numerus-clausus-Studiengänge teilnehmen können - und dies auch nur eingeschränkt bei Studiengängen mit einer einzigen Fachrichtung. Dies geht aus einem internen Sitzungsprotokoll der Stiftung Hochschulstart hervor, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

 

Nachdem der Start des neuen Zulassungsverfahrens bereits mehrfach verschoben wurde, hatte die von den Ländern und Hochschulrektoren gemeinsam getragene Stiftung Mitte Dezember in einer verklausulierten Mitteilung die Aufnahme eines "Pilotbetriebes" zum Wintersemester 2012/2013 angekündigt - ohne allerdings genaue Zahlen zu nennen. Da es an einer bundesweiten Abstimmung fehlt, kommt es seit Jahren immer wieder zu einem Chaos bei den Einschreibungen. Infolge von Mehrfachbewerbungen und Doppelzulassungen können in jedem Jahr bis zu 20.000 Studienplätze in Mangelstudienfächern nicht besetzt werden.

Experten halten die Mehrfacheinschreibungen nur dann dauerhaft für vermeidbar, wenn möglichst alle der infrage kommenden 300 Hochschulen in Deutschland an dem neuen System teilnehmen. Der Bund hat die Entwicklung des aufwendigen technischen Systems mit 15 Millionen Euro finanziert. Als Grund für die erneuten Startschwierigkeiten werden Probleme mit der veralteten Software vieler Hochschulverwaltungen genannt.