Ein neues Förderprogramm in Mönsheim bezuschusst Zisternen und Entsiegelung auf privaten Grundstücken. Damit soll Regenwasser zurückgehalten werden.

„Dieses Programm ist im Enzkreis einmalig“, sagte der Bürgermeister Michael Maurer und meinte damit die jetzt vom Gemeinderat beschlossenen Zuschüsse für Maßnahmen der Bürgerinnen und Bürger, mit denen die Trinkwasser- und Abwassersysteme der Gemeinde entlastet werden sollen, wie es hieß.

 

Programm hat Volumen von 5000 Euro

Konkret bedeutet dies, dass die Gemeinde Geld dafür gibt, wenn auf privaten Grundstücken festverbaute Zisternen oder Wasserspeicher eingebaut werden (50 Euro pro Kubikmeter Speicher, maximal 500 Euro) oder eine Anlage zur Grauwassernutzung und Trinkwasseraufbereitung (pauschal 500 Euro) installiert wird. Für die Entsiegelung und Begrünung versiegelter Grundstücks- oder Dachflächen gibt es zehn Euro pro Quadratmeter. Das Programm hat ein Volumen von 5000 Euro und ist vorerst auf drei Jahre befristet.

Damit will die Gemeinde zum einen Regenwasser in der Fläche zurückhalten und die Grundwasservorkommen vor Ort verbessern. Zum anderen soll weniger Regenwasser in die Abwassersysteme und die Kläranlage gelangen und dort deren Wirkungsgrad senken. Mit Blick auf Hochwasserereignisse, von denen auch Mönsheim schon heftig betroffen war, soll durch individuelle Rückhaltesysteme für Regenwasser auch hier eine Entlastung stattfinden.

Keine Mehrheit fanden allerdings – wie von der Unabhängigen Bürgerliste Mönsheim (UBLM) gewünscht – Zuschüsse für den Einbau einer Fallrohrklappe am Regenrohr und die Anschaffung von Regentonnen, wie sie häufig auf privaten Grundstücken für die Bewässerung von Gärten genutzt werden. Für diese waren Kleinbeträge von 30 beziehungsweise 25 Euro pro Fall vorgesehen gewesen.

Mögliche Belastung für die Verwaltung

Während Joachim Baumgärtner (UBLM) diese Förderung verteidigte als einen „Impuls für den kleinen Geldbeutel, etwas zu tun“, weil man jetzt sichtbare Probleme mit dem Wasser habe, meinte Margit Stähle (Freie Wählergemeinschaft), man könne nicht alle Verantwortung von den Bürgern wegnehmen. Ihr Fraktionskollege Stephan Damm sah ebenfalls keine Notwendigkeit für die kommunale Förderung von Fallrohrklappe und Regentonne, zumal eine Flut solcher Anträge eine Belastung für die Verwaltung werden könne.