Das Mehrzweckbecken im Höhenfreibad ist leck. Die Sanierung kostet knapp drei Millionen Euro.

Feuerbach - Das Höhenfreibad Killesberg ist eigentlich ein kleines Naturparadies. Es liegt abgeschirmt in einem Winkel des Iga-Geländes mit Mulden, kleinen Anhöhen und Senken. Die eine Seite im Tal mit dem Plansch- und Nichtschwimmerbecken gehört den Kindern und Familien. Auf der anderen Seite des Hauptgebäudes liegt das 50 Meter lange Mehrzweckbecken. Schwimmer können hier in Ruhe ihre Bahnen ziehen, während die Jugendlichen in einem Extrabereich des Pools ungestört vom Fünf-Meter-Turm oder dem Ein-Meter-Brett springen können. Im vergangenen Sommer verhagelte das schlechte Wetter die Bade-Bilanz. Rund 116.000 Besucher kamen. Im Vorjahr hatten sich noch 133.000 Badegäste durch die Drehkreuze des Höhenfreibades gedrängt. Also rund 13 Prozent mehr.

 

Doch so sehr die Gäste den Badespaß auf dem Killesberg auch schätzen, der feuchte Spaß hatte zuletzt ein Loch – im wahren Wortsinn. Im Höhenfreibad versickerten zuletzt große Mengen an Wasser, weil das große Schwimmbecken undicht ist: „Wir haben einen Wasserverlust von 60 Kubikmeter pro Tag“, sagt Detlef Szlamma von den Bäderbetrieben Stuttgart. Defekte Rohrwasserleitungen kämen als Ursache genauso in Betracht wie undichte Stellen in dem gefliesten Bassin. Im Winter befindet sich kein Wasser im Becken – und zwar aus einem einfachen Grund: „Denn das Wasser fließt aufgrund des hohen Verlustes von alleine ab“, erklärt Szlamma. Das könne bei Frost zu weiteren Schäden führen, weil Kacheln abplatzen und Fliesen springen. „Da haben wir nach manchem Winter schon böse Überraschungen erlebt“, sagt der Abteilungsleiter für den Bereich Technik.

Rund drei Millionen Euro gibt es für die Sanierung

Die Versuche, das 50-Meter-Becken mit dem Nichtschwimmerbereich provisorisch abzudichten, brachten keine langfristigen Verbesserungen. Das Mehrzweckbecken soll ab dem kommenden Jahr generalsaniert werden. Der Gemeinderat hat im Doppelhaushalt 2012/2013 das dafür notwendige Geld bewilligt. „Rund 2,94 Millionen Euro stehen ab 2013 zur Verfügung“, sagt Anita Grube. Die stellvertretende Leiterin der städtischen Bäderbetriebe sagt, dass die Vorplanungen der Sanierungen ab dem Herbst 2012 starten können.

Die Arbeiten an dem Becken werden voraussichtlich direkt nach der Freibadsaison 2013 beginnen und sollen im Sommer 2014 beendet sein. „Es ist geplant, dass wir zu Beginn der Badesaison 2014 wieder an den Start gehen. Die Badegäste können dann das Mehrzweckbecken wieder nutzen“, hofft Anita Grube. Sowohl die Rohrwasserleitungen als auch die Beläge und Abdichtung sollen neu gemacht werden. Auch die Bädertechnik wird erneuert. Dazu gehören die Anlagen für die Wasseraufbereitung, die Filteranlagen, die Wassererwärmung und Desinfektionstechnik. Ein kleinerer Teil der bewilligten Gelder soll auch in die Erneuerung von Wasserspielgeräten fließen: „Wir wollen den Nichtschwimmerbereich attraktiver gestalten. Der Bau eines Wasserspeiers und eines Wasserpilzes sind geplant“, sagt Szlamma.

Das Höhenfreibad wurde 1938 von dem Stuttgarter Architekten Werner Gabriel entworfen. Zuletzt wurde 1998 das Nichtschwimmerbecken, das auf der anderen Seite des Geländes liegt, saniert. Auch der Trakt mit den Umkleidekabinen und der Sanitärbereich ist inzwischen hergerichtet.