Hölderlin-Jubiläum Fotografin Barbara Klemm auf Hölderlins Spuren

Die berühmte Fotografin Barbara Klemm lässt sich von Friedrich Hölderlin inspirieren und besucht zu dessen 250. Geburtstag Orte, die dem Dichter wichtig waren.
Stuttgart - Komm! ins Offene, Freund!“, die Hölderlin-Zeilen fallen einem nicht nur bei diesem Bild ein. Die bekannte Fotografin Barbara Klemm hat Orte besucht, die Assoziationen zur Poesie Friedrich Hölderlins (1770-1843) wecken.
Sie hat auch Lebensstationen des Autors fotografiert, den Geburtsort Lauffen am Neckar zum Beispiel, Nürtingen, Heidelberg, Bad Homburg, Bad Driburg. Und selbstverständlich auch der Tübinger Turm am Neckar, der später nach dem Dichter benannt wurde. Und Orte, die in der Literatur des Autors eine Rolle spielen – den Neckar sowie der Apollontempel in Delphi etwa.
Barbara Klemm gehe es um das, so heißt es im Vorwort, was in Hölderlins Werk eingegangen sei, wie „der Neckar; Hölderlins Wegbegleiter seit Kindheitstagen, den er im gleichnamigen Gedicht zum Ausgangspunkt einer Gedankenreise nach Griechenland gemacht hat. Barbara Klemms Fotografien folgen dieser Blickachse vom Neckartal bis zu den griechischen Tempelruinen, die allein Hölderlins Romanheld Hyperion erblickt.“
Geschenk zu Hölderlins 250. Geburtstag
Den Schwarzweißfotos in dem Buch „Hölderlins Orte“ (Kerber Verlag, 24 Euro) beigegeben sind stets Texte von Hölderlin. Manche Passagen sind optisch hervorgehoben, womöglich waren es jeweils Zeilen, von denen sich die Fotografin zum Bildmotiv inspirieren ließ. Ein atmosphärisch dichtes, von Melancholie umflortes Buch: ein schönes Geschenk zum 250. Hölderlin-Geburtstag – und auch für jedes weitere Jahr.
Info zum Buch
Das Fotoprojekt entstand anlässlich einer Wanderausstellung der Universitätsstadt Tübingen zum Hölderlin-Jubiläumsjahr 2020. Das Buch dazu heißt: „Hölderlins Orte. Fotografien von Barbara Klemm. Ausführliches Nachwort zu Hölderlin von Sandra Potsch. Erschienen ist es im Kerber Verlag,124 Seiten, 24 Euro
Info zur Fotografin
Barbara Klemm, 1939 geboren, ist eine der bekanntesten deutschen Fotografinnen. Ihre Fotografien erschienen in Tageszeitungen – wurden auch in Ausstellungen gezeigt. Einige ihrer Aufnahmen, wie jene von Willy Brandt und Leonid Breschnew oder Brandt und Helmut Schmidt, zählen als Bildikonen inzwischen zum „fotografischen Gedächtnis“ der Gesellschaft. Neben Fotografien historischer Ereignisse sind auch ihre Reisereportagebilder und Künstlerporträts von Rang.
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