HSV feiert ersten Heimsieg seit acht Monaten - Erster Bundesliga-Erfolg für Trainer Thorsten Fink.

Hamburg - Fünf Tage nach dem berauschenden 3:0-Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande hatte auch der HSV in der heimischen Arena mal wieder Grund zum Feiern: Das 2:0 (1:0) im Bundesligaspiel gegen 1899 Hoffenheim war der erste Heimsieg nach acht Monaten und saisonübergreifend insgesamt zehn erfolglosen Versuchen. Vor 46.237 Zuschauern, darunter etwa 300 mitgereiste Gäste-Fans aus dem Kraichgau, erzielten Stürmer Paolo Guerrero (25. Minute) und Marcell Jansen (65.) die Tore zu einem verdienten Heimsieg und dem ersten dreifachen Punktgewinn für Trainer Thorsten Fink im vierten Anlauf.

 

Hoffenheims Coach Holger Stanislawski konnte mit seinem neuen Klub den Erfolg aus dem Februar nicht wiederholen, als er mit dem späteren Absteiger FC St. Pauli das Stadtderby beim großen HSV mit 1:0 gewinnen konnte. In der abschließenden Partie des 13. Spieltags begann der Hamburger SV am Sonntagabend stark und hatte bereits in der zweiten Minute die erste große Chance zur Führung: Guerrero setzte sich nach einem tollen Pass von Gojko Kacar auf der rechten Seite gegen Verteidiger Jannik Vestergaard durch, zog in den Strafraum und scheiterte aus spitzem Winkel an Schlussmann Tom Starke.

Nur Fink sorgt für Begeisterung

Danach war allerdings erst einmal wenig los auf dem Feld und einzig HSV-Trainer Fink sorgte für Begeisterung, als er einen Querschläger mit der Brust stoppte und volley zurück aufs Feld spielte. Dort begannen plötzlich die Hoffenheimer, die Initiative zu übernehmen und nach vorne zu spielen. Nach einem ersten Warnschuss von Sebastian Rudy aus etwa 25 Metern (13. Minute), den HSV-Schlussmann Jaroslav Drobny noch problemlos halten konnte, hatte Sejad Salihovic die größte Gelegenheit zur Führung für die Gäste: Tobias Weis legte den Ball von der Grundlinie auf den Bosnier zurück, doch der verfehlte das Tor aus rund zehn Metern um wenige Zentimeter. Nur eine weitere Minute später schickte Salihovic Mitspieler Fabian Johnson steil, doch Hamburgs Verteidiger Jeffrey Bruma und Drobny konnten mit vereinten Kräften in letzter Sekunde klären. Mitten in die Drangphase der Gäste erzielte der HSV die Führung: Hoffenheims Verteidiger Andreas Beck wollte ein Zusammenspiel zwischen Marcus Berg und Guerrero verhindern, grätschte den Ball aber zu dem Peruaner, der im ersten Versuch noch am Pfosten scheiterte, den Nachschuss aber zur 1:0 verwandelte. Es war die erste Führung unter Trainer Fink, in den drei Ligaspielen zuvor hatte der HSV dreimal hinten gelegen und am Ende Unentschieden gespielt.

Hoffenheim enttäuscht auf ganzer Linie

Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte entwickelte sich ein offenes Spiel, ohne große Strafraumszenen - bis kurz vor der Pause: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war es erneut Guerrero, der nach einer Ecke durch Gökhan Töre im Strafraum frei zum Schuss kam, aber etwas zu hoch zielte. Nach der Pause waren erneut die Hamburger aktiver, immer wieder angetrieben durch den starken Töre im Mittelfeld und den stets torgefährlichen Guerrero in der Spitze. Den völlig enttäuschenden Hoffenheimern fiel gegen die gut gestaffelte HSV-Defenisve nichts mehr ein, lediglich durch Standards und Weitschüsse hatten sie kleinere Gelegenheiten. Für die Entscheidung sorgte Jansen, als er in der 65. Minute energisch in den Strafraum dribbelte und aus halb linker Position ebenso entschlossen zum 2:0 einschoss. Der HSV hat sich durch den ersten Heimsieg seit dem 19. März beim 6:2 gegen den 1. FC Köln wieder etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Hoffenheim steckt durch die vierte Auswärts-Niederlage hintereinander weiter im Mittelfeld fest - deutlich hinter den eigenen Erwartungen und Ansprüchen.