Im Lehenviertel findet am Samstag der erste Hofflohmarkt statt. Entwickelt hat das Konzept der Münchner René Götz. Die erste Veranstaltung fand vor kurzem im Stuttgarter Westen statt, für Stuttgart ist noch in diesem Jahr ein Flohmarkt im Bohnen- und Heusteigviertel sowie im Stuttgarter Osten geplant.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Die Resonanz im Vorfeld ist riesig. Viele Kunden der Boutique Wunderschöne Dinge an der Liststraße haben Inhaberin Andrea Dufner auf den Hofflohmarkt angesprochen. „Einige wollen sich schnell noch nachmelden“, weiß sie. Gemeinsam mit der BooBooBoutique und Cosima Chiton ist die Einzelhändlerin für die Werbung für den Hinterhofmarkt zuständig. Die drei Geschäfte verteilen die Flyer und Plakate an die Privathändler.

 

Der Auftakt im Westen kam sehr gut an

Erstmals findet am kommenden Samstag der Hofflohmarkt im Lehenviertel statt. Das Konzept der Aktion ist simpel: Nachbarn tun sich zusammen, misten ihre Keller und Dachböden aus und verkaufen einen Tag lang ihre alten Schätze direkt vor der Haustür in ihrem Hinterhof. Organisiert wird alles von Privatpersonen. Die Idee stammt von dem Münchner René Götz. Seit mehr als zehn Jahren organisiert er in den Stadtvierteln der bayrischen Landeshauptstadt Hofflohmärkte. „Seit Jahren bekomme ich Anfragen aus Stuttgart, das Konzept zu übertragen“, sagt Götz. In diesem Jahr ist ihm das zum ersten Mal gelungen. Der Auftakt war am 27. Juni im Stuttgarter Westen. Rund 80 Haushalte haben sich an dem Flohmarkt beteiligt. Der Tag sei ein voller Erfolg gewesen.

Vor Ort ist Götz auf Hilfe angewiesen. „Es gibt kein Ich, sondern ein Wir.“ Hinter seinem Konzept steckt keine große Agentur, sondern nur er als Ein-Mann-Betrieb. Er fungiert als Ideengeber, Organisator, Grafiker und Netzwerker. Bei der Umsetzung vor Ort unterstützen ihn die Menschen aus dem Stadtviertel tatkräftig. „Das ist ein Gemeinschaftsprojekt. So funktioniert Nachbarschaft wieder“, sagt René Götz. Er sieht seine Aufgabe darin, die Viertelkultur zu stärken und die Nachbarn zusammenzubringen.

Der Flohmarkt lockt Besucher ins Stadtviertel

Und die freuen sich darauf, wie Britta Mohrmann von zahlreichen Kunden weiß. Die Inhaberin des Stoffgeschäfts Cosima Chiton ist ebenfalls schon gespannt. „Flohmarkt ist immer toll, und wir haben so schöne Hinterhöfe bei uns. Das zieht die Leute ins Viertel“, betont sie. Auch Andrea Dufner ist überzeugt, dass sich die Veranstaltung etabliert. „Es ist eine tolle Sache“, schwärmt sie.

Ganz so groß wie im Westen ist der Hofflohmarkt im Lehenviertel nicht. Bisher sind 26 Händler angemeldet. Die Hinterhöfe der Hobby-Verkäufer erstrecken sich entlang der List-, Lehen- und Römerstraße.