Im Ringen um die Gedenkstätte im Hotel Silber haben sich Stadt und Land auf eine hälftige Finanzierung der laufenden Kosten geeinigt. Das verlautete aus dem Kreis der Gesprächsteilnehmer.

Stuttgart - Im Ringen um die Gedenkstätte im Hotel Silber haben sich Stadt und Land auf einander zu bewegt. Bei einem Gespräch zwischen Vertretern der Kommune, des Finanz- und des Wissenschaftsministeriums habe man sich auf eine hälftige Finanzierung der laufenden Kosten geeinigt, heißt es aus dem Kreis der Gesprächsteilnehmer. Weiterhin strittig ist die Aufteilung der Mietkosten. Hier würde das Land die Stadt auch gerne zur Hälfte beteiligen. Vermieter ist nicht das Land, sondern die Landesstiftung, die unter anderem mit den Mieteinnahmen ihre Stiftungsarbeit finanziert.

 

Statt vier nur noch drei Stockwerke

Die Einigung bei den Investitionskosten bringt aber eine Reduzierung des Raumprogramms mit sich. Statt vier Etagen stehen dem geplanten Erinnerungsort nur noch drei Stockwerke zur Verfügung. Das reduziere die Miet- und die Sanierungskosten, heißt es aus Teilnehmerkreisen.

In das 1873 errichtete Gebäude an der Dorotheenstraße 10 war Ende der 1920er Jahre die Polizei eingezogen. Von dort aus operierte in der Zeit des Nationalsozialismus’ auch die Geheime Staatspolizei (Gestapo), die die Überwachung und Verfolgung jener Bevölkerungsgruppen organisierte, die dem Regime nicht passten. Auch die Deportation der württembergischen Juden wurde von der Dorotheenstraße aus gesteuert. Im Keller des Gebäudes folterten die Nazis ihre Opfer.