Mit Filialschließungen reagierte das Luxuslabel auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Nun will sich der Konzern komplett aus dem Land zurückziehen.

Hugo Boss will sich komplett von seinem Russland-Geschäft trennen.  Der Modekonzern wolle seine russische Tochtergesellschaft an den langjährigen Großhandelspartner Stockmann JSC verkaufen, teilte eine Sprecherin des Luxuslabels auf Anfrage am Mittwoch mit. Die Übernahme des Geschäfts durch eine europäische Behörde stehe noch aus. Die russischen Behörden hätten bereits zugestimmt. Zuvor hatte die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet, eine russische Regierungskommission habe den Verkauf an Stockmann gebilligt.  

 

Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte Hugo Boss im März 2022 eigenen Angaben nach seine Filialen in Russland geschlossen und auch das Online-Geschäft ausgesetzt. Zusammen mit der Ukraine hatte das Russland-Geschäft 2021 laut dem Label rund drei Prozent des Konzernumsatzes ausgemacht. 

Kritik an Modelabel

Nun will sich der Metzinger Konzern komplett aus Russland zurückziehen. Durch die Vereinbarung mit dem Großhandelspartner werde Hugo Boss nicht mehr mit einer eigenen juristischen Person in Russland vertreten sein, hieß es. 

Das Modelabel war im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, weil über den Großhandel weiter Ware in Russland verfügbar ist. Daran wird sich laut der Sprecherin auch nach dem kompletten Rückzug aus dem Russland-Geschäft nichts ändern. „Hier erfüllen wir nach wie vor unsere vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den russischen Großhandelspartnern.“