Der Autobranche geht es gut. Da kann auch die Autoschwäche in China die Stimmung nicht trüben, findet StZ-Redakteur Klaus-Dieter Oehler.

Frankfurt - Matthias Wissmann ist voller Vorfreude. Die nächsten zwei Wochen werden für den Präsidenten der Automobilindustrie zwar ein Dauerstress, denn Wissmann muss als Gastgeber der weltgrößten Automobil-Ausstellung IAA seiner Rolle als Gastgeber nachkommen. Doch der ehemalige Politiker kennt sich darin bestens aus – und als Daueroptimist ist er davon überzeugt, dass die IAA wieder einmal einen Innovationsschub bringen wird.

 

Natürlich verkennt auch der VDA-Präsident nicht, dass es „in einigen Regionen dieser Welt“ durchaus Herausforderungen gibt. Doch er ist sicher, dass sich vor allem die deutsche Automobilindustrie, die er vertritt, darauf bestens einstellen wird. Und so schlecht stehen die Zeichen für die Branche wirklich nicht. In Europa sind in den meisten Ländern die konjunkturellen Tiefpunkte durch die Euro-Krise überwunden, der Absatz zieht wieder an. Ein Plus von sechs Prozent sagt der Verband voraus, das ist keine Schwäche, sondern ein durchaus solides Wachstum.

Auch die Konjunkturlokomotive in den USA ist ins Laufen gekommen. Das Plus von drei Prozent, das erwartet wird, wäre das stärkste seit zehn Jahren. Sorgenkind ist China, der inzwischen weltgrößte Absatzmarkt für die Branche. Doch auch da neigen manche Experten, hauptsächlich Analysten, eher zu negativen Übertreibungen. Sicher, das Wachstum in China wird in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen als in den Vorjahren. Doch das ist politisch gewollt und ein Zuwachs von vier Prozent kann sich durchaus sehen lassen. Zudem kann man in China sehen, dass die Zahlen für den Gesamtmarkt nicht immer für alle gelten: Während einige deutsche Hersteller etwas stottern, legen andere auch dort zu. Die Branche jedenfalls wird sich die gute Stimmung nicht verderben lassen.