Igor Levit und Thorsten Schmidt leiten gemeinsam den Heidelberger Frühling, eines der erfolgreichsten Klassikfestivals in Deutschland. Im Interview sprechen sie über die Rolle der Musik in politisch turbulenten Zeiten und erklären, weshalb Diversität kein Selbstzweck sein darf.

Zum Heidelberger Frühling finden seit diesem Freitag vier Wochen lang Konzerte an allen Ecken der romantischen Stadt am Neckar statt. In einer ehrwürdigen Villa in der Altstadt, dem Sitz des Festivals, empfangen uns Thorsten Schmidt und Igor Levit, die seit 2022 das Programm gemeinsam gestalten. An ihren Blicken und Gesten merkt man sofort, dass eine enge Verbindung zwischen dem langjährigen Intendanten und dem bekannten Pianisten besteht. Levit trägt ein T-shirt und eine Stoffhose, die Schuhe hat er ausgezogen. Er spricht schnell, eindringlich, emotional. Es geht um die Verbindung von Musik und Politik, Bürgerlichkeit und Brahms.