Einst duellierten sich Komiker Oliver Pocher und Michael Wendler zur Unterhaltung im TV. Dann katapultierte sich der Sänger ins mediale Abseits. Nun haben sich beide Männer offenbar privat getroffen.

Komiker Oliver Pocher (45) hat sich nach eigenen Angaben in den USA privat mit dem stark in der Kritik stehenden Schlagersänger Michael Wendler (51) getroffen. Der mit NS-Verharmlosungen aufgefallene Sänger habe ihn gefragt, ob er nicht mal „vorbeikommen“ wolle, berichtete Pocher in einer am Freitag veröffentlichten Folge des Podimo-Podcasts „Die Pochers! Frisch recycelt“, in dem er gemeinsam mit seiner Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden (40) auftritt. 

 

Wendler, der seit mehreren Jahren in Florida lebt, habe von Pochers Aufenthalt in den USA gewusst. „Dann habe ich mich mit ihm getroffen und habe mir das mal so angehört, was er so zu erzählen hat, wie die letzten drei Jahre für ihn so gelaufen sind“, berichtete Pocher. Seiner Einschätzung nach waren diese Jahre für den Wendler, der von sich selbst gern in der dritten Person spricht, „unterdurchschnittlich“.

Das musste man als Untertreibung verstehen, denn der in Dinslaken geborene Schlagerbarde machte in den vergangenen Jahren eher mit öffentlichen Eklats als mit Musik von sich reden. 2020 löste er einen Skandal aus, als er der Bundesregierung mit einem Video zur Corona-Politik „grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung“ vorwarf. 

„Ich versteh’ das alles nicht“

Der Sender RTL, der ihn damals als Juror in der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ verpflichtet hatte, distanzierte sich umgehend. Nach einer weiteren Äußerung von Wendler über Deutschland als „KZ“ wurde er komplett aus dem Format herausgeschnitten. Danach spielte er in großen Fernsehproduktionen keine Rolle mehr.

Auf der Plattform Telegram teilte Wendler zudem immer wieder Beiträge mit Falschbehauptungen und extremen Inhalten. Zur Corona-Pandemie, die er als „Fake-Pandemie“ bezeichnete, teilte er etwa einen Beitrag eines anderen Nutzers mit dem Titel „Impfung - die Endlösung der Menschheitsfrage“ - eine Anspielung auf die nationalsozialistische Vernichtungspolitik gegen Juden. 

Pocher berichtete, er habe den Wendler nun gefragt, „warum er denn eigentlich so eine Scheiße labert“. Niemand interessiere, was er denke, habe er ihm gesagt. Die Frage sei gewesen, „was überhaupt mit ihm los ist“. „Ich versteh’ das alles nicht“, sagte Pocher.

Comedy-Auftritt in Las Vegas

Die beiden Männer verbindet eine längere Geschichte, die öffentlich eher einer Rivalität glich. Pocher hat schon etliche Witze über Wendler gemacht. Gipfel einer medialen Auseinandersetzung war ein als Fernseh-Show inszeniertes Duell („Pocher vs. Wendler - Schluss mit lustig!“). Das war vor Wendlers großen Eklats.

„In gewisser Form“ habe der Sänger auch Einsicht gezeigt, sagte Pocher. „Also er wird’s natürlich so jetzt nicht mehr machen, das ist ja klar irgendwie. Weil er seine Karriere mal komplett in alle Einzelteile zerlegt hat.“ Und Wendler wolle ja auch zurück nach Deutschland und auftreten. Pocher ließ gewisse Sympathien erkennen: „Ich finde ja, dass es einen gewissen Unterhaltungswert hat.“ Er habe Wendler gesagt, er sollte sich in Deutschland „stellen“ und mal „zwei, drei Fragen beantworten“.

Über den Podcast, der bei einem Auftritt von Pocher und Meyer-Wölden in Berlin aufgezeichnet worden war, hatten zuvor mehrere Medien berichtet. Pocher sprach darin auch über seinen Comedy-Auftritt in Las Vegas.