Industrie- oder Gewerbegebiet Wimsheim? Einigung im Streit um ansässige Metallfirma

Die Diskussion um das Gebiet begann bereits im Jahr 2012. Foto: Simon Granville

Nach vielen Jahren der hitzigen Debatte kann sich die Firma C. Hafner an ihrem Hauptsitz in Wimsheim weiterentwickeln, allerdings anders als ursprünglich geplant.

Eine vor Jahren hoch emotional geführte Debatte ist jetzt beendet. Für Diskussionen sorgte die Ansiedlung einer Pforzheimer Firma aus dem Bereich der Edelmetallverarbeitung in dem kleinen Ort Wimsheim. Jetzt hat der Gemeinderat einstimmig einen Bebauungsplan beschlossen, mit dem die Gemeinde die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür schafft, dass die in dem Gebiet Breitloh-West II ansässige Firma C. Hafner sich mittel- bis langfristig gewerblich erweitern kann, so die Begründung.

 

Das 5,6 Hektar große Plangebiet Breitloh-West II ist vor gut zehn Jahren in die Schlagzeilen gekommen, als bekannt wurde, dass die Firma auch die Gekrätzveraschung – ein Recycling-Verfahren in der Metallindustrie – nach Wimsheim verlegen wollte, die von vielen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort als umweltschädlich angesehen wurde. Trotz heftiger Proteste verabschiedete der damalige Gemeinderat einen Bebauungsplan für ein eingeschränktes Industriegebiet. In der Folge rückten bei der Kommunalwahl 2015 fünf Vertreterinnen und Vertreter aus den Reihen der Ansiedlungsgegner in den zwölfköpfigen Gemeinderat. Der 2012 beschlossene Bebauungsplan, in dessen Folge sich die Pforzheimer Firma in Wimsheim 2014 ansiedelte, hatte allerdings keinen Bestand. Aufgrund einer Normenkontrollklage erklärte ihn der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg 2017 wegen eines Verfahrensfehlers für unwirksam. Eine Revision dagegen ließ das Gericht nicht zu.

Mittlerweile hat die Firma C. Hafner, der die Fläche an der Kreisstraße 4565 gehört, den ersten Bauabschnitt längst realisiert und möchte künftig die noch unbebauten Areale zur gewerblichen Erweiterung nutzen. Der jetzt beschlossene Bebauungsplan schafft die Voraussetzungen dafür. „Eine industrietypische Nutzung, wie sie damals angestrebt wurde, ist nicht mehr vorgesehen“, betont die Wimsheimer Verwaltung. Zunächst möchte die Firma als Zwischennutzung auf den Freiflächen Photovoltaikanlagen zur eigenen Energieversorgung installieren.

Die Gemeinde profitiert

Auch die Gemeinde Wimsheim hat Interesse daran, dass sich die Gold- und Silberscheideanstalt, die nach eigenen Angaben rund 250 Beschäftigte hat, entwickeln kann. Mit dem jetzt verabschiedeten Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet soll die Wettbewerbsfähigkeit der Gemeinde gestärkt werden, formulierte die Gemeindeverwaltung mit dem Bürgermeister Mario Weisbrich an der Spitze als übergeordnetes Ziel.

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