StZ exklusiv Vom Dauerstau bis hin zu den Nöten bei der S-Bahn: Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Grüne) plädiert für ein neues Miteinander im Ballungsraum – und will im nächsten Jahr für die Regionalversammlung kandidieren.

Stuttgart – Vom Dauerstau bis hin zu den Nöten bei der S-Bahn: Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) ist überzeugt davon, dass zahlreiche Probleme nur im Schulterschluss von Landeshauptstadt und Verband Region Stuttgart, von Landräten und Bürgermeistern gelöst werden können. Kompetenzstreitigkeiten wie sie aktuell um die Busverkehre geführt werden, seien da wenig hilfreich. „Mein Gefühl sagt mir“, so Kuhn, „dass es nicht allein über Zuständigkeiten geht, sondern viel mehr darüber, wer erreicht auch das Herz.“

 
Herr Kuhn, wo fühlen Sie sich zuhause?
In Stuttgart.
Was fangen Sie mit dem Begriff Region an?
Ich fühle mich auch als regionaler Mensch. Ich bin Oberbürgermeister in Stuttgart, wohne in Stuttgart. Ich weiß aber, und kann das auch gefühlsmäßig identifizieren, dass das Wohl und Wehe der Stadt Stuttgart sehr eng verknüpft ist mit dem Wohl und Wehe unserer Region. Das ist im Positiven so, wenn man daran denkt, dass man mit dem Schiff auf dem Neckar nach Marbach fahren oder im Remstal gut essen kann.
Das ist das Wohl – und was ist das Wehe?
Die enge Verknüpfung gilt auch im Negativen. Das Stuttgarter Verkehrsproblem im Kessel rührt ja in erster Linie nicht daher, dass dort nur Stuttgarter fahren, sondern dass zu viele Menschen aus der Region mit dem Auto in die Stadt fahren.
Was heißt das für Stuttgart?
Stuttgart liegt im Herzen der Region. Wie es der Stadt in zehn Jahren geht, hat sehr viel mit der Entwicklung in der Region zu tun. Mein Ziel ist es, die Stuttgarter Interessen zu wahren, dazu verpflichtet mich schon mein Amtseid, aber auch zu versuchen, dass es der Region besser geht. Die Stuttgarter Interessen sind verbunden mit den Interessen der Region.
Sie haben die Landräte und Oberbürgermeister besucht. Wie ist Ihr Eindruck?
Die Region besteht aus starken Städten und starken Landkreisen mit selbstbewussten Führungspersonen und Gremien. Es wird von vielen erwartet, dass Stuttgart eine regionale Führung übernimmt, aber nicht hochnäsig auftritt.