Petra Schmidt-Schaller gehört zu den aufregendsten jungen Schauspielerinnen. Jetzt ist sie im ZDF zu sehen, Ende April startet sie neben Wotan Wilke Möhring als „Tatort“-Ermittlerin in Hamburg.

Stuttgart – Früher wollte Petra Schmidt-Schaller gar keine Schauspielerin werden. Inzwischen kann die Preisgekrönte auf zig Produktionen – darunter „Almanya“ oder „Sommer in Orange“ – zurückblicken.
Frau Schmidt-Schaller, Ihr Cello-Spiel in „Der Tote im Watt“ sieht überzeugend aus. Wie hat es geklungen?
Grauenhaft. Ich hatte dreißig Stunden Cello-Unterricht. Das ist natürlich viel zu wenig, um anschließend Cello spielen zu können, und es sollte im Film auch nur glaubhaft wirken, man hört mich ja nicht. Stellenweise habe ich sogar richtige Melodien hinbekommen, aber ich war heilfroh, als die Szenen abgedreht waren.

Wenn die Rollen nicht gerade dramatisch sind, verbreiten Sie in Ihren Filmen Lebensfreude. Sind Sie auch privat eine Frohnatur?
Ich halte mich für einen ausgewogenen Menschen: „Alles, was lacht, weint auch mal.“ Aber ich betrachte ein Glas schon eher als halb voll als halb leer und kann mich auch an kleinen Dingen erfreuen.

Beruflich haben Sie allen Grund zum Strahlen, Sie dürfen vom Drama bis zur Komödie das ganze Spektrum bedienen. Ein Traum?
Jedenfalls weiß ich es sehr zu schätzen. Ich habe aber eine sehr realistische Einstellung zu dem Beruf, zumal ich die Branche ja durch meine Eltern von klein auf kennen gelernt habe. Jeder Schauspieler spielt auch mal, um die Miete zu bezahlen.

Wie muss eine Rolle aussehen, um sie zu überzeugen?
Das ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Ein Drehbuch muss ein Flirren in mir auslösen, es muss kribbeln. Bei „Almanya“ zum Beispiel hat mich vor allem das Projekt angesprochen, gar nicht so sehr meine Rolle. Ich wollte einfach gern an diesem Film mitwirken, auch wenn er dann ganz anders geworden ist. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich mitgespielt habe.