Im September steht der nächste Verdi-Bundeskongress an. Sie wollen wieder antreten – für eine volle Legislaturperiode?
Selbstverständlich ja.
Sie sind 63 – spüren Sie in der Organisation ein Grummeln darüber, dass Sie damit die Rente mit 67 befördern?
Ich befördere die Rente mit 67 nicht. Wir sind als Organisation gegen die obligatorische Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters. Es geht nicht darum, dass Menschen, die länger arbeiten wollen, es nicht machen sollen. Das Problem ist, dass Menschen, die es nicht können oder in dem Alter keinen Arbeitsplatz bekommen, vorzeitig nur mit Abschlägen in Rente gehen können. In den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes gibt es seit den sechziger Jahren eine Regelung, wonach in beiderseitigem Einvernehmen über das gesetzliche Rentenalter hinaus gearbeitet werden darf. Von daher sehe ich dies als unproblematisch an. Letztlich entscheiden darüber die Delegierten des Kongresses – dem überantworte ich mich gerne.