Zoë Kravitz möchte mehr sein als die Tochter eines Rockstars. Im Interview mit StZ-Mitarbeiter Patrick Heidmann erzählt sie von ihrem Weg ins Rampenlicht und davon wie es ist, Promi-Kind zu sein.

Als Tochter von Rockstar Lenny Kravitz und der aus der „Bill Cosby Show“ bekannten Schauspielerin Lisa Bonet könnte man meinen, dass Zoë Kravitz bereits ihr gesamtes Leben im Rampenlicht verbracht hat. Doch tatsächlich gab die heute 27-jährige, deren Eltern sich bereits 1993 wieder scheiden ließen, ihren Einstand in Hollywood erst vor neun Jahren. Seither war Zoë Kravitz, die mit ihrer Band Lolawolf 2014 unter anderem im Vorprogramm von Miley Cyrus und Warpaint spielte, in Filmen wie „X-Men: Erste Entscheidung“, „Die Bestimmung – Divergent“ oder vergangenes Jahr in „Mad Max: Fury Road“ zu sehen. Nun kommt sie mit „Dope“ erneut in unsere Kinos.
Frau Kravitz, „Dope“ ist ein feiner, aber eben kleiner Film. Obwohl Sie nur eine Nebenrolle spielen, sind Sie neben Rapper A$AP Rocky der bekannteste Name im Cast. Was hat Sie an der Sache überhaupt gereizt?
Mir hat gefallen, dass die Figur, die ich spiele, trotz ihrer wenigen Szenen viele Nuancen hat. Wenn man normalerweise das Objekt der Begierde des Protagonisten ist, dann darf man als Frau oft nicht mehr sein als der makellose Augapfel. Und man ist in der Geschichte fast immer nur das Accessoire. In „Dope“ dagegen kommt Nakia letztlich eine zentrale Funktion zu, denn die beiden sind nicht für einander bestimmt, sondern spiegeln sich viel mehr ineinander. Sie erkennt sich in Malcolm selbst wieder und die beiden inspirieren sich gegenseitig. Klingt jetzt simpel, wenn ich das so erzähle. Aber das ist nichts, was als Rollenangebot oft auf meinem Tisch landet.
Ohne Frage etwas vollkommen anderes als Ihr Film davor, „Mad Max: Fury Road“. . .
Einerseits natürlich ja. Aber andererseits gar nicht mal so sehr. In dem Sinne zumindest, dass ich nie Filme drehe, auf die ich keinen Bock habe. Beide Filme also hatten Geschichten gemein, die meiner Meinung absolut erzählenswert waren. Ohne Frage ist die Arbeit bei so einem kleinen Independent-Film wie „Dope“ etwas anderes als an einem Blockbuster. Man ist ein bisschen mehr in die Abläufe involviert, hat ein wenig mehr Kontrolle und das Gemeinschaftsgefühl mit Kollegen und Crew ist enger. In kreativer Hinsicht beflügelt haben mich aber beide.
Heißt Gemeinschaftsgefühl im Falle von „Dope“ auch, dass man nach Drehschluss mit den zahlreich beteiligten prominenten Produzenten abhängt?
Na ja, es geht so. Forest Whitaker war auf jeden Fall oft am Set und wirklich direkt an der Entstehung des Films beteiligt. Pharrell Williams habe ich beim Dreh nie gesehen. Aber ich weiß dass er mit vielen von meinen jungen Kollegen an der Musik gearbeitet hat und also auch nicht nur mit seinem prominenten Namen als Türöffner diente. Und ob und in wieweit Sean „Puff Daddy“ Combs involviert war, kann ich beim besten Willen nicht sagen.