Da treffen offensichtlich Welten aufeinander, die im Alltag keine Berührungspunkte mehr haben.


Darin besteht auch ein Teil des Problems einer modernen Gesellschaft, in der die Lebenswirklichkeiten immer weiter auseinanderdriften. Zwei Bankangestellte in Stuttgart und in Singapur können theoretisch mehr miteinander gemein haben, als beide jeweils mit ihren Eltern.

Welche Eigenschaften müsste die- oder derjenige mitbringen, der in Stuttgart einen Runden Tisch moderiert?


Es muss jemand Neutrales sein. Diejenigen, die sich bisher eindeutig für oder gegen Stuttgart 21 positioniert haben, kommen nicht infrage, weil das andere Lager sie nicht akzeptieren würde.

Wir haben den Eindruck, Sie würden sich gegen diese Moderatorenrolle nicht wehren.


Ich will jetzt keine Reklame für uns machen. Aber unser gemeinnütziges Institut Dialogik organisiert solche Verfahren häufig. Was wir dafür bräuchten, ist ein klares Mandat - es muss deutlich sein, in welchen Bereichen die Bürger mitsprechen können. Am Ende eines solchen Prozesses müsste die Bahn in einer schriftlichen Stellungnahme darlegen, warum sie bestimmte Vorschläge übernimmt und andere nicht. Das darf keine Alibiveranstaltung werden.

Was würde eine solche Bürgerbeteiligung ungefähr kosten?


Das ist je nach Projekt unterschiedlich. Als grobe Richtschnur kann man sagen: pro Person rund 1000 Euro. Wenn man hundert Bürger beteiligen würde, kämen insgesamt etwa 100.000 Euro zusammen.

Das wäre angesichts der Gesamtkosten von Stuttgart 21 nicht die Welt.


Es wäre überschaubar. In manchen Fällen sind die Projekte durch eine Bürgerbeteiligung sogar billiger geworden, weil Dinge vereinfacht wurden oder wegfielen.

Die Menschen fühlen sich von Stuttgart 21 überfahren, meint Ortwin Renn - was halten Sie von den Veränderungen in Stuttgart? Sagen Sie uns Ihre Meinung! »