Der VfB lieferte beim 0:1 am Samstag in Augsburg einen blutleeren Auftritt ab. Was sagt das über die Mentalität der Elf aus?
Dass den Spielern das Selbstvertrauen fehlte. Das ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Sie haben gegen Augsburg traumatische Erfahrungen gemacht – wie beim 0:4 im November. Dadurch entstand eine unbewusste Angst, die alles gelähmt hat.
Was kann der VfB gegen diese Angst jetzt unternehmen?
Vieles. So kann man die Spieler an die Phasen erinnern, in denen sie erfolgreich waren. Man muss die negativen Erfahrungen ausblenden und jeden ermuntern, dass Fehler erlaubt sind. Und man kann Team-Events durchführen.
Welchen Einfluss haben dabei die Fans?
Einen großen. Sie können die Mannschaft spüren lassen, dass sie hinter ihr stehen. Wenn die Überzeugung da ist, wir haben die Wende schon mal geschafft und können das auch immer wieder schaffen, dann hilft das den Spielern, daran zu glauben.
Robin Dutt hat am Samstag gesagt, dass nicht er die Entwicklung erklären muss, sondern die Protagonisten, zu denen er sich da nicht zählte. Helfen solche Sätze auch?
Besser hätte ich es gefunden, wenn er gesagt hätte: Zunächst unterhalten wir uns intern, und dann erklären wir das alle gemeinsam am Sonntag oder Montag. Aber womöglich war die Stellungnahme von Robin Dutt ja Bestandteil einer gezielten Strategie. Wenn sich ein Chef immer gegen die Mannschaft stellt, ist das nicht gut. Aber er hat das jetzt nur einmal gemacht – und eine kalte Dusche kann auch mal gut sein.