Die Blaskapelle spielt beim Eintreffen von IOC-Chef Bach das „Badnerlied“. Die Menge jubelt. Wenige Stunden nach seiner Ankunft in Deutschland besucht er seine Heimatstadt Tauberbischofsheim.

Tauberbischofsheim - Bewegender Empfang für den neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach in Tauberbischofsheim: Über 80 junge Fechter des örtlichen Olympia-Stützpunkts standen am Donnerstagabend am Eingang des Rathauses mit ihren Säbeln und Degen Spalier, als der 59-Jährige in den Ratssaal ging. Oberbürgermeister Wolfgang Vockel (parteilos) lobte Bach: „Es zeichnet Sie aus, dass Sie einer der ersten Termine nach der Wahl in die Heimatstadt führt.“ Der Olympiasieger von 1976 personifiziere an höchster Stelle die Idee der olympischen Bewegung. „Die Wahl bedeutet etwas mehr Lausanne und etwas weniger Tauberbischofsheim“, stellte Vockel fest. Bach nimmt am Dienstag seine Geschäfte in der Schweiz auf.

 

Zu dem kurzfristig angesetzten Empfang kamen Bürger, sportliche Weggefährten und auch Vertreter aus der Politik. Bach zeigte sich gerührt. Der Jurist versicherte, regelmäßig in der rund 13 000 Einwohner zählenden Kleinstadt vorbei zu schauen. Denn er behält seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender bei dem Maschinenbauer Weinig AG. Der Jurist ist seit 2008 Ehrenbürger von Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis). Schräg gegenüber vom Rathaus ist seine Anwaltskanzlei. Das Büro wolle er beibehalten, sagte er. Der Name der Stadt sei noch nicht so international bekannt. Nach seiner Wahl habe ihn ein Journalist von der „New York Times“ gefragt: „When you go back to the city with the long name?“, erzählte er und löste bei den Bewohnern der Stadt mit dem langen Namen Gelächter aus.

Seine Wahl zum neuen IOC-Präsidenten sei ein Erfolg für jeden, der sich für den deutschen Sport engagiert habe -für die Athleten, für die Trainer in den Vereinen und für die vielen Ehrenamtlichen. „Sie alle haben maßgeblichen Anteil am Erfolg.“ Und wenn Bach Zeit findet nach Tauberbischofsheim zu kommen, muss er sich keine Sorgen um das leibliche Wohl machen. Denn die Stadt schenkte ihm einen Gutschein für Kaffeespezialitäten sowie einen Essensgutschein. Diese werde er nutzen, sagte der 59-Jährige, der der erste Olympiasieger an der Spitze des IOC ist. Er hatte 1976 in Montreal mit der Mannschaft im Florett den ersten Platz belegt.