Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Züge sind im Süden Italiens mehrere Menschen getötet worden. Die Zahl der Opfer stieg nach neuesten Meldungen an.

Mailand - In der italienischen Region Apulien sind beim Zusammenstoß zweier Pendlerzüge mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Die Züge seien am Dienstagmittag zwischen Corato und Andria, etwa 50 Kilometer nördlich von Bari auf eingleisiger Strecke zusammengeprallt, erklärten die Behörden. Die Rettungsarbeiten seien noch im Gange, sagt der Vizepräsident der Provinz Barletta-Andria-Trani, Giuseppe Corrado. Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar.

 

Die Nachrichtenagentur Ansa und der Sender Sky TG24 berichteten, jeder der Züge habe vier Waggons gehabt. Fotos zeigten entgleiste und ineinander verkeilte Eisenbahnwagen, sowie meterweit fortgeschleuderte Trümmer. Einige Waggons standen dagegen noch. Krankenwagen und Rettungstrupps eilten zum Unglücksort. Einige der Retter schienen überwältigt vom Ausmaß der Katastrophe.

Wagen sind völlig zerdrückt

„Einige der Wagen sind völlig zerdrückt. Rettungskräfte ziehen die Menschen zwischen dem Metall heraus. Viele sind verletzt“, sagte der örtliche Polizeichef Riccardo Zingaro der Ansa. Coratos Bürgermeister Massimo Mazzilli schrieb auf Facebook: „Es ist eine Katastrophe, als wenn ein Flugzeug abgestürzt wäre.“ Medienberichten zufolge war auch ein Kind unter den Überlebenden. Ein Beamter sagte, die genaue Zahl der Toten werde wohl erst nach Ende der Bergungsarbeiten feststehen.

Helfer bauten auf einem Feld neben dem Unglücksort ein Feldlazarett auf. Dort wurden Verletzte behandelt, bevor sie in Krankenhäuser gebracht wurden. Ministerpräsident Matteo Renzi sprach von einem traurigen Augenblick. Die Ermittler dürften nicht ruhen, bis die Ursache geklärt sei.

Von Schülern und Pendlern genutzt

Beide Züge gehörten dem privaten Eisenbahnunternehmen Ferrotramviaria, wie die nationale Bahngesellschaft Ferrovie dello Stato mitteilte. Die Firma betreibt etwa 20 kleine Elektrozüge. Nach Unternehmensangeben werden sie größtenteils von Schülern und Berufspendlern genutzt.

Unternehmenschef Massimo Nitti sagte, es müsse noch ermittelt werden, was genau zu dem Unglück geführt habe. Klar sei aber, dass „einer der Züge nicht hätte dort sein sollen“.