Der vom Landtag nur widerwillig eingesetzte NSU-Untersuchungsausschuss entpuppte sich schnell als Last-Minute-Ausschuss. Nach der ersten öffentlichen Zeugenbefragung im Januar 2015 blieb nicht einmal ein Jahr Zeit, um den Verbindungen des Nationalsozialistischen Untergrunds in den Südwesten auf den Grund zu gehen und das Versagen der Sicherheitsbehörden bei der Aufklärung des Mordes an der Polizistin Michèle Kiesewetter auszuleuchten. Der Parforceritt brachte allerlei Schludrigkeiten ans Licht, zudem den offenkundigen Nichtwillen der Sicherheitsbehörden, die Zugehörigkeit von Polizisten zum Ku-Klux-Klan angemessen zu sanktionieren. Schon jetzt ist klar: nach der Landtagswahl wird es einen zweiten NSU-Ausschuss geben.