Einst half sein Hund James Middleton über eine schwere Zeit hinweg. Heute macht der Bruder von Prinzessin Kate erfolgreich in Hundefutter – und verquickt geschickt Privatleben und Geschäft.
Schiebt man seinen Einkaufswagen durch eine Filiale der britischen Supermarktkette Waitrose, lächelt er von den Regalen herunter: James Middleton, der Bruder von Kate, der Prinzessin von Wales. Der 37-Jährige hat seine eigene Hundefuttermarke – und sein Konterfei prangt weithin sichtbar auf den Futtersäcken von „James & Ella“. Gibt es besseres Marketing?
Mit seinem Unternehmen tritt James Middleton, der Schwager des künftigen Königs von Großbritannien, in die Fußstapfen seiner Eltern. Carole und Michael Francis Middleton gründeten 1987 ihre Firma „Party Pieces“. Damals hatten sie nach Partyzubehör für den fünften Geburtstag ihrer ältesten Tochter Kate gesucht – und waren enttäuscht vom spärlichen Angebot. Carole startete daraufhin ihren eigenen Versandhandel für Partybedarf. Bald liefen die Geschäfte so gut, dass Michael seinen Job bei British Airways an den Nagel hängte und mit einstieg.
Lange verdienten die Middletons gutes Geld, konnten es sich leisten, ihre Kinder Kate, Pippa und James auf teure Privatschulen und renommierte Universitäten zu schicken – St. Andrew’s zum Beispiel, wo ihre Älteste einen gewissen William Wales kennenlernte. Doch in der Coronapandemie brach der Umsatz ein. 2023 ging „Party Pieces“ insolvent, inzwischen wurde das Unternehmen verkauft.
Die Liebe zu Hunden hat James Middleton ins Hundefutter-Business gebracht. Sein Spaniel Ella habe ihm das Leben gerettet, sagt der 37-Jährige. 2019 offenbarte der Bruder von Prinzessin Kate, dass er lange an Depressionen litt. „Meine Hunde haben mir da raus geholfen“, schreibt Middleton auf der Homepage seines Unternehmens. „Als ich es geschafft hatte, habe ich es mir zum Ziel gesetzt, ihr Leben so glücklich und gesund zu machen wie sie meines. Das beginnt mit dem Futter, das sie essen.“
Ella, sagte James Middleton in einem Fernsehinterview, habe ihn zu seinen Therapiesitzungen begleitet, zu denen er anfangs nur widerwillig gegangen sei. Als die Hündin 2023 mit 15 Jahren starb, sprach Prinzessin Kates Bruder darüber sogar im britischen Frühstücksfernsehen: „Sie hat mir immer das Gefühl gegeben, dass alles ok wird.“ Sie habe ihn sogar zu seiner Frau Alizee geführt. In einem Restaurant sei sie ausgebüxt und schnurstracks zu „der sehr hübschen Frau“ am Nachbartisch gelaufen. James Middleton engagiert sich seit ein paar Jahren für den Verein „Pets as Therapy“, zwei seiner Spaniels sind ausgebildete Therapiehunde.
James Middletons Instagramaccount ist perfekt orchestriertes Eigenmarketing: Es zeigt schöne Bilder von James’ kleiner Familie – seine Frau Alizee, der gemeinsame Sohn Inigo, der 2023 auf die Welt kam, und eine ganze Horde Cocker Spaniels. In dicken Pullis, Wachsjacken und Gummistiefeln stapfen die Middletons auf den Fotos durch typisch englische Landschaften, stets begleitet von ihrem Rudel. Dazwischen: Werbung für Trockenfutter und Leckerli.
Experten nennen so etwas „Cute-Marketing“: Bilder und Videos mit niedlichen Tieren wecken in uns positive Gefühle – und je besser wir uns fühlen, desto eher öffnen wir unseren Geldbeutel. Das Futter aus dem Hause Middleton hat nämlich auch einen stolzen Preis. Ein Kilogramm Trockenfutter kostet umgerechnet über 15 Euro.
Der 37-Jährige züchtet auch. Einer der Welpen, die Hündin Orla, lebt bei den Wales’. Orla folgte auf Lupo, einen Sohn von Ella, der Kate und William neun Jahre lang treu begleitete. Die rabenschwarze Orla schaffte es schon auf Geburtstagsfoto von Prinzessin Charlotte und begleitete Prinzessin Kate zum Polo.
Er freue sich für seine Nichte Charlotte und seine Neffen George und Louis, „dass sie einen Hund in ihrem Leben haben“, sagte James Middleton in einem Interview. Er habe viele Bettelbriefe an seine Eltern schreiben müssen, bevor er Tilly, seinen ersten Hund, bekommen habe.