Van Morrison, Herbie Hancock, Jeff Beck und Jamie Cullum: das Programm der diesjährigen Jazz Open Stuttgart ist komplett. Und es birgt einige Überraschungen für die Festivalbesucher.

Stuttgart - Mit Händen zu greifen war die Zufriedenheit, als Jürgen Schlensog, der Geschäftsführer der veranstaltenden Opus GmbH, im Event Center der Sparda Bank durch das vollständige Programm der diesjährigen Jazz Open führte und dabei nach Belieben mit musikalischen Sahnestücken hantierte. Manchmal, so Schlensog, füge sich einfach eins zum anderen und dann sagen auch Künstler ihr Kommen zu wie Van Morrison, um den man sich seit vielen Jahren bemüht habe und dessen Management anfangs noch nicht einmal die Anfrage-Mails beantwortete. Später wurde daraus ein „Vielleicht“ und nun bespielt der „Belfast Cowboy“ am Donnerstag, den 17. Juli, ab 20 Uhr die große Bühne auf dem Stuttgarter Schlossplatz.

 

Man kann diesen Auftritt auch als Indiz interpretieren, dass sich die Ambition der Jazz Open international herumgesprochen hat und das Festival nun, wie oft beschworen, eine feste Station der sommerlichen Festival-Route zwischen Rotterdam und Montreux geworden ist. Auf der anderen Festivalbühne am Mercedes-Benz Museum heißt es an diesem Abend „Dauner´s Salon“: der Stuttgarter Lokalmatador Wolfgang Dauner präsentiert ein buntes Programm mit unterschiedlichen Projekten und illustren Gästen wie dem Ex-Colosseum-Drummer Jon Hiseman. Im Bix ist an diesem hochkarätigen Festivalabend eine weitere Legende aus den 60er Jahren zu hören: Brian Auger’s Oblivion Express. Ein paar Tage zuvor, just am Abend nach dem WM-Finale von Rio de Janeiro, wird das Festival mit dem virtuosen US-Bluesrock der Tedeschi Trucks Band eröffnet.

Gregory Porter kommt

Das abwechslungsreiche Gesamtprogramm wartet mit internationalen Stars wie Jamie Cullum oder Gregory Porter (bereits ausverkauft!) auf, präsentiert Crossover-Legenden wie den Gitarristen Jeff Beck oder die New Orleans-Größe Dr. John und lädt dazu ein, Künstler, die hierzulande noch, aber international längst keine Geheimtipps mehr sind wie der Brasilianer Ed Motta oder die Sängerin Ledisi, im Club-Ambiente des Bix zu entdecken.

Im Festivalprogramm versteckt ist zudem eine Herausforderung an jene Jazz-Hörer, die sich gerne über den „Gemischtwarenladen“ Jazz Open mit seinem offenen Jazzbegriff mokiert haben. Das Schlossplatz-Konzert vom 19. Juli eine Art Lackmustest dar. Auftreten werden zwei der letzten großen Superstars des Jazz: der Pianist Herbie Hancock und der Saxofonist Wayne Shorter. Es wird spannend sein zu sehen, ob dieser Leckerbissen reinsten Jazz heutzutage noch auf die gehörige Publikumsresonanz trifft! Gleiches gilt auch für den Auftritt von Marius Neset auf Bühne am Mercedes-Benz Museum, gleichfalls mit anspruchsvollem High Energy-Jazz. Auch dies ein mutiges Statement.