Ein Mann wird verdächtigt, einen muslimischen Friedhof in Jerusalem mit einem Eselskopf geschändet zu haben. Die Polizei nimmt einen 35-Jährigen fest. Bei der Festnahme hat er eine Axt bei sich.

Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben einen Mann festgenommen, der einen muslimischen Friedhof in Jerusalem mit einem Eselskopf geschändet haben soll. Der 35-Jährige werde verdächtigt, „die öffentliche Ordnung gestört zu haben, indem er einen Eselskopf auf einem muslimischen Friedhof in der Altstadt aufgehängt hat“, erklärte die Polizei am Mittwoch. 

 

Weiter hieß es, der Mann habe bei seiner Festnahme eine Axt bei sich getragen. Ein weiterer Verdächtiger, der den Mann zum Tatort gefahren haben soll, wurde Polizeiangaben zufolge ebenfalls festgenommen.

Die für religiöse muslimische Stätten zuständige Waqf-Behörde erklärte, ein „jüdischer Extremist“ habe „einem Esel auf dem Friedhof Goldenes Tor die Kehle durchgeschnitten, bevor er seinen Kopf über muslimischen Gräbern aufgehängt hat“. Sie verurteilte den Vorfall als „schwere Schändung eines der wichtigsten historischen muslimischen Friedhöfe in Jerusalem“.

Friedhof nur wenige hundert Meter von Al-Aksa-Moschee entfernt

Der Friedhof liegt nur wenige hundert Meter von dem am Ostrand der Altstadt gelegenen Hochplateau mit der Al-Aksa-Moschee und dem islamischen Felsendom entfernt. Die radikalislamische Hamas hatte die Verteidigung der Al-Aksa-Moschee als eines der Hauptmotive für den beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober bezeichnet. 

Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren nach Israel eingedrungen und hatten beispiellose Gräueltaten vor allem an der Zivilbevölkerung verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den von der Hamas beherrschten Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf greift Israel seither Ziele im Gazastreifen an. Dabei wurden nach jüngsten Angaben der Hamas, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 21.110 Menschen getötet.

Für Muslime ist der Hügel mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina. Die Palästinenser empfinden die zunehmenden Besuche jüdischer Gläubiger, die den Tempelberg in Jerusalem ebenfalls als heilig betrachten, als „Provokation“. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen.