Der 1972 in München geborene Christoph Hochhäusler hat zwar noch keinen Kinohit gehabt, aber etlichen Kritikern gilt er mit Werken wie „Falscher Bekenner“ (2005), „Unter dir die Stadt“ (2010) und der TV-Arbeit „Dreileben“ (2011) als einer der wichtigsten deutschen Gegenwartsregisseure. Wer ihn nicht mochte, der konnte seine Arbeiten bisher zu kühl, zu intellektuell, zu distanziert finden.

 

„Die Lügen der Sieger“ aber kommt einem zunächst trotz der durchdachten, gebrochenen Bildkompositionen wie ein kämpferischer, rauflustiger, auf Breitenwirkung zielender Film vor. Wir sehen zum Beispiel einen Lobbyisten bei der Arbeit. Der ist kein Einzelkämpfer mehr, der sich auf Menschenkenntnis, Instinkt, Charme und ein wechselndes Lock- und Droharsenal verlassen muss, um im Gespräch mit einem Kabinettsmitglied zu punkten. Der ist eine Frontfigur, der wie die Politiker von einer Coaching-Truppe minutiös vorbereitet wird, der ein Team von Analysten, Spionen, Psychologen hinter sich hat.

Das Gespräch mit dem Minister wird so eingeübt, wie Spitzenpolitiker Wahlkampfdebatten noch vor dem Gang ins Fernsehstudio üben. Und dann läuft das Gespräch mit einem Wirtschaftsminister genau so ab, wie es der Beeinflusser-Stab vorher geplant hat. Wir sehen hier Leute, die der Demokratie sehr routiniert und eimerweise Schmierseife unter die Sohlen gießen.

Rädchen in der Plotmaschine

Aber wenn Hochhäusler hier von Fabians Redaktion erzählt, in einem „Die Woche“ genannten Magazin, bei dem man an den „Spiegel“ denken darf, dann kommt einem das Ambiente wie eine gefällige Karikatur vor. Und auch der einsame, getriebene Wolf Fabian und die Praktikantin Nadja erscheinen nach kurzer Zeit wie ins  Ernste gewendete Figuren eines Til-Schweiger-Films, wie dünne Behauptungen, wie Rädchen, die nur für ihre Funktion innerhalb der Plotmaschine existieren.

Vielleicht ist das Absicht. Vielleicht wollen Hochhäusler und Peltzer bei einem Film, der konspirative Strategien und Techniken behandelt, die Anbindung an Personen von vornherein blockieren. Aber mit ihren schlichten Figuren haben sie nun ein Glaubwürdigkeitsproblem: Was, wenn alles andere auch nur schlichte Hypothesen über ein noch komplexeres Politikgetriebe wären?

Der 1972 in München geborene Christoph Hochhäusler hat zwar noch keinen Kinohit gehabt, aber etlichen Kritikern gilt er mit Werken wie „Falscher Bekenner“ (2005), „Unter dir die Stadt“ (2010) und der TV-Arbeit „Dreileben“ (2011) als einer der wichtigsten deutschen Gegenwartsregisseure. Wer ihn nicht mochte, der konnte seine Arbeiten bisher zu kühl, zu intellektuell, zu distanziert finden.

„Die Lügen der Sieger“ aber kommt einem zunächst trotz der durchdachten, gebrochenen Bildkompositionen wie ein kämpferischer, rauflustiger, auf Breitenwirkung zielender Film vor. Wir sehen zum Beispiel einen Lobbyisten bei der Arbeit. Der ist kein Einzelkämpfer mehr, der sich auf Menschenkenntnis, Instinkt, Charme und ein wechselndes Lock- und Droharsenal verlassen muss, um im Gespräch mit einem Kabinettsmitglied zu punkten. Der ist eine Frontfigur, der wie die Politiker von einer Coaching-Truppe minutiös vorbereitet wird, der ein Team von Analysten, Spionen, Psychologen hinter sich hat.

Das Gespräch mit dem Minister wird so eingeübt, wie Spitzenpolitiker Wahlkampfdebatten noch vor dem Gang ins Fernsehstudio üben. Und dann läuft das Gespräch mit einem Wirtschaftsminister genau so ab, wie es der Beeinflusser-Stab vorher geplant hat. Wir sehen hier Leute, die der Demokratie sehr routiniert und eimerweise Schmierseife unter die Sohlen gießen.

Rädchen in der Plotmaschine

Aber wenn Hochhäusler hier von Fabians Redaktion erzählt, in einem „Die Woche“ genannten Magazin, bei dem man an den „Spiegel“ denken darf, dann kommt einem das Ambiente wie eine gefällige Karikatur vor. Und auch der einsame, getriebene Wolf Fabian und die Praktikantin Nadja erscheinen nach kurzer Zeit wie ins  Ernste gewendete Figuren eines Til-Schweiger-Films, wie dünne Behauptungen, wie Rädchen, die nur für ihre Funktion innerhalb der Plotmaschine existieren.

Vielleicht ist das Absicht. Vielleicht wollen Hochhäusler und Peltzer bei einem Film, der konspirative Strategien und Techniken behandelt, die Anbindung an Personen von vornherein blockieren. Aber mit ihren schlichten Figuren haben sie nun ein Glaubwürdigkeitsproblem: Was, wenn alles andere auch nur schlichte Hypothesen über ein noch komplexeres Politikgetriebe wären?

Die Lügen der Sieger. Deutschland, Frankreich 2014. Regie: Christoph Hochhäusler. Mit Florian David Fitz, Lilith Stangenberg, Horst Kotterba, Arved Birnbaum. 112 Minuten. Ab 12 Jahren.