Die Schmidener Sportgymnastin Jana Berezko-Marggrander hat sich beim Grand Prix in Thiais für die Olympischen Spiele in London qualifiziert.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Schmiden - Manchmal sagt ein Wort genug. Thomas Schütte, der Pressesprecher des Schmidener Bundesstützpunkts der Rhythmischen Sportgymnastik, erhielt am Samstagabend eine Kurznachricht aus Thiais. Der wesentliche Inhalt der Botschaft lautete so: „Yeahhh!“ Die Absenderin war ziemlich geschafft nach ihrem Vierkampf beim Grand Prix in Frankreich. Dennoch aber ging es ihr richtig gut, weil sie vor den Toren von Paris soeben die Qualifikation für ein geschätztes Reiseziel geschafft hatte: Jana Berezko-Marggrander, das ist nun Fakt, darf im August an den Olympischen Spielen in der englischen Hauptstadt London teilnehmen. Mit einer starken Vorstellung im Vierkampf hat die 16-Jährige die letzten Zweifel daran beseitigt: „Yeahhh!“

 

Jana Berezko-Marggrander hatte zwar im Januar die Kriterien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erfüllt, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wollte aber noch mehr: Die Kandidatin sollte bei den wesentlichen Wettbewerben im Vorfeld der Sommerspiele zweimal mindestens 105,00 Punkte im Vierkampf erreichen. Das erste Mal ist der besten deutschen Einzelgymnastin das bereits Mitte März bei ihrer Weltcup-Premiere in dieser Saison in Kiew gelungen, als sie mit 106,65 Punkten den neunten Platz ergattert hat. Auch den zweiten Teil der Aufgabe hat Jana Berezko-Marggrander nicht weiter hinausschieben wollen. Beim hochklassig besetzten Grand Prix in Thiais hat sie am Samstag im Vierkampf hinter den Weltbesten wie der famosen Siegerin Evgenia Kanaeva aus Russland den zwölften Platz belegt – mit 107,625 Punkte. Damit wird die Schülerin des Schmidener Gustav-Stresemann-Gymnasiums der seit heute 22-jährigen Weltmeisterin Evgenia Kanaeva auch bei den Olympischen Spielen in London begegnen. „Ich bin total platt. Ich wusste, was dranhängt und wollte das jetzt schaffen“, sagt Jana Berezko-Marggrander, die gestern in Thiais im Finale mit den Keulen einen neunten Platz hinzugefügt hat.

Zufrieden sein dürfen auch die Gymnastinnen der Nationalgruppe, die den Mehrkampf – obwohl ohne die vor der Abreise erkrankte Regina Sergeeva am Start – mit 52,70 Punkten hinter den Auswahlteams aus Russland, Weißrussland und Frankreich auf dem vierten Platz abgeschlossen haben. Zudem haben sie in den beiden Finalentscheidungen am Sonntag die Plätze fünf und sechs erzielt. Die ebenfalls in Schmiden beheimatete deutsche Formation hat bei der Gelegenheit am Wochenende immer auch auf Jana Berezko-Marggrander geschaut. Camilla Pfeffer und ihre Weggefährtinnen hatten sich ja schon im September 2011 mit ihrem sechsten Platz bei den Weltmeisterschaften in Montpellier für die Olympischen Spiele qualifiziert. Am Samstag waren sie mit die ersten Gratulantinnen der Solobegleiterin: „Yeahhh!“