Am Samstagabend feierten Mitglieder der Britischen Gemeinde Stuttgarts das 70-jährige Amtsjubiläum von Königin Elisabeth II. in der Katharinenkirche.

Großbritannien und das Commonwealth feiern gegenwärtig das 70-jährige Amtsjubiläum von Königin Elisabeth II. Auch in Stuttgart haben sich etwa 30 Mitglieder der britischen Gemeinde der Landeshauptstadt am Samstagabend in der mit einem Foto der Queen, einem kleinen Union Jack und einer Jubiläumstorte geschmückten Katharinenkirche am Katharinenplatz getroffen. Dort ließen sie ihr Staatsoberhaupt mit Hymns and Pimms, also mit Hymnen und einem spritzigen, typisch englischem Sommergetränk, hochleben.

 

Die Kirche hatte die reiche Engländerin Catherine Masson, die in Stuttgart zur Kur war, anno 1860 gestiftet und die Anglikanische Gemeinde in Stuttgart hat dort ein dauerndes Nutzungsrecht. „Wir schauen uns das Jubiläum im deutschen Fernsehen an, die wenigsten in unserer Gemeinde können BBC schauen“, sagten zwei Britinnen, die Francis und Susanna genannt werden wollten. Die Feier in der Kirche sei kein Gottesdienst: „Wir singen religiöse Lieder, die jeder Brite kennt, selbst wenn er nicht in die Kirche geht, weil er sie schon in der Schule singen musste. Sie gehören einfach zum britisch Sein.“

Differenzierter Blick auf das Königshaus

Die Bewunderung vieler Deutscher für das britische Königshaus ist den beiden ein wenig unheimlich. „In Großbritannien haben wir einen differenzierteren Blick auf die Monarchie“, sagen sie. Es gebe dort auch Gegner dieser Staatsform, von denen wiederum viele die Königin als Persönlichkeit wertschätzten und bewunderten, mit welch eiserner Disziplin sie selbst im hohen Alter noch ihrem Amt mit all den repräsentativen und karitativen Aufgaben nachkomme. „Die Monarchie ist Teil des täglichen Lebens, die Queen war für die meisten schon immer da, und es wäre für uns befremdlich, wenn wir unser Staatsoberhaupt wählen müssten“, sagte Francis.

Bei der anschließenden Feier auf dem Vorplatz der Kirche brachten die Briten einen Toast auf ihre Queen aus. Mit dabei waren der anglikanische Erzdekan Leslie Nathanael, und der Vorsitzende des Kirchengemeinderats Christopher Sloan. „Die Königin vertritt christliche Ethik und Werte, und sie hat es in bester Art und Weise geschafft, die Nationen des Commonwealth zusammenzuhalten“, sagten sie.