Einer der ältesten Bridge-Clubs Deutschlands wird 90 Jahre alt und bietet in Bad Cannstatt Interessierten Einsteiger- und Schnupperkurse.
Gefeiert worden ist das Jubiläum schon Ende vergangenen Jahres im Kursaal in Bad Cannstatt. Doch dabei wurde das Entstehungsjahr des Vereins durch neue Erkenntnisse korrigiert, die der Vorsitzende des Vereins, Reinhard Bock-Müller, erläutert. Bisher war von einer Gründung des Vereins am 1. Januar 1933 ausgegangen worden. Es gab aber keine Belege dafür. Im Internet ist Bock-Müller dann fündig geworden im Nachrichtenblatt des Deutschen Bride-Verbandes mit dem Untertitel „Blatt für Bridge, Gesellschaft und Mode“. Dort fand sich in der Ausgabe vom Dezember 1934 die Meldung, dass eine „Frau Cullmann“ die Gründung einer Ortsgruppe übernehme. Im Januar 1935 wurde dann dort die Gründung der Ortsgruppe durch Carola Cullmann in Stuttgart vermeldet. Und weiter: Beim ersten Turnier auf Nord-Süd haben Carola Cullmann und Heinz von Rottek gesiegt. „Mit diesen beiden Personen hat die Bridge-Welt in Stuttgart zwei herausragende Eltern“, sagt Bock-Müller. Er weiß: Sie gehörten vor und nach dem Krieg zu den Spitzenspielern in Deutschland. Heinz von Rottek sei von 1955 bis 1981 sogar der Präsident des Deutschen Bridge-Verbandes gewesen. Der Vorstand hat nun nach dieser Quellenlage und diesen Erkenntnissen das Gründungsdatum des Stuttgarter Bridge-Clubs neu justiert, und zwar auf den 1. Dezember 1934. Der Verein zählt sich damit zu den ältesten Bridge-Clubs in Deutschland. Da Bridge-Spieler ja immer vorausdenken müssen, haben 60 Mitglieder im Alter zwischen 30 und 90 Jahren vor Kurzem das Jubiläumsturnier im Kleinen Kursaal im Voraus gefeiert. Der Stuttgarter Bridge-Club blickt auf eine wechselhafte Entwicklung zurück: Der Verein hat in den letzten fünf Jahren 51 neue Mitglieder gewonnen, aber die Mitgliederzahl hat sich von 176 auf jetzt 162 verringert. „Das zeigt, wo wir stehen würden ohne die Energie, die wir in unsere Bridge-Kurse investieren. Und ohne das vielfältige Angebot, das wir mit unseren eigenen Räumen bieten können“, so der Vereinsvorsitzende Bock-Müller.