Das Motto „Zeitenwende“ erhält eine schreckliche neue Bedeutung, aber die Jüdische Gemeinde will sich nicht der Angst vor dem antisemitischen Terror unterwerfen. Man hat sich fest vorgenommen, das jüdische Leben in Stuttgart aufrechtzuerhalten.

An eine solche „Zeitenwende“ hatte niemand gedacht. Das Motto für die Jüdischen Kulturwochen 2023, die zum 20. Mal stattfinden und ein Jubiläum feiern können, hat eine furchtbare neue Bedeutung erfahren. Die Erschütterung ist Barbara Traub, der Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), ins Gesicht geschrieben, immer wieder bricht ihr die Stimme: „Der Terror der Hamas ist der größte Anschlag auf Israel seit der Shoah, seit der Staatsgründung und 50 Jahre nach dem Yom-Kippur-Krieg“, betont auch sie, als die Vorstellung der Kulturwochen erst einmal in den Hintergrund rückt.