Zweieinhalb Jahre lang hat sich das Team im Elsental mit dem Modellprojekt „Inklusion auf der Jungedfarm“ beschäftigt. Nun werden die Ergebnisse präsentiert.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Kaltental - Schon den Gründern der Jugendfarm war es ein Anliegen, dass alle Mädchen und Jungen auf dem Gelände im Elsental ihren Spaß haben. Kinder mit und ohne Behinderung sollen gemeinsam spielen und lernen und dabei erfahren, dass der andere gar nicht so anders ist. „Diese Arbeit ist uns wichtig“, sagt die hauptamtliche Mitarbeiterin Sabine Boehm und ergänzt: „Kinder mit Behinderung haben ein Recht darauf, selbst mitzugestalten. Sie sollen nicht nur Gäste auf der Farm sein. Kinder mit und ohne Behinderung sollen sich auf Augenhöhe begegnen.“

 

Um dieses Arbeitsfeld zu evaluieren und auf andere Farmen und Aktivspielplätze übertragbar zu machen, rief das Team zusammen mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) im September 2012 das Projekt „Inklusion auf der Jugendfarm“ ins Leben. Im Kern ging es darum, die eigene Arbeit und den eigenen Platz genau unter die Lupe zu nehmen und „Inklusionsbarrieren“ abzubauen. „Wir wollten wissen, was Inklusion für uns bedeutet und bedeuten kann“, sagt Boehm. Sie und ihre Mitstreiter haben verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu gehört unter anderem, dass alle Farmmitarbeiter entsprechend qualifiziert werden, dass das Team Kooperationen aufbaut und Inklusionsbegleiter ausführlich über die Farm informiert. Außerdem haben die Jugendfarmer ein Qualitätsmanagement mit Hilfe verschiedener Fragebögen eingeführt.

Eine Infobroschüre für andere Farmen

Zu dem Projekt gehört darüber hinaus, dass die Farm nach Möglichkeit barrierefrei wird. So ist beispielsweise der Kleintierbereich nun auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. Abschließend hat das Team im Elsental eine Infobroschüre für andere Farmen und Aktivspielplätze erstellt.

Das Projekt war auf zweieinhalb Jahre begrenzt und läuft nun aus. Der KVJS förderte die Initiative mit einem Zuschuss von 34 000 Euro. Das waren 60 Prozent der Gesamtkosten. Die übrigen 40 Prozent musste die Farm selbst finanzieren.

Begegnungsmöglichkeiten intensivieren

Der Verein hat das gern auf sich genommen. „Die Farm hat ein großes Interesse daran, dieses Arbeitsumfeld weiter auszubauen und möchte die Begegnungsmöglichkeiten von gesunden und unterstützungsbedürftigen Kindern intensivieren“, sagt Boehm. Darum soll das Projekt auch fortgesetzt werden. Dazu sucht das Team neue Sponsoren. Dies könnten die Aktion Mensch oder auch die Glücksspirale sein.

Am Donnerstag, 26. März, stellen Boehm und ihre Mitstreiter die Ergebnisse des bisherigen Modellprojekts vor. Das Programm auf dem Gelände im Elsental 3 beginnt um 10 Uhr. Jeder darf teilnehmen.