An der Karlstraße in Steinenbronn soll ein Neubau für Jugendliche und den Verein Circolo Arces entstehen. Hier steht, wo das Geld für das ersehnte Projekt herkommt.

Steinenbronn - Die Jugendlichen von Steinenbronn und die Mitglieder des italienischen Kulturvereins Circolo Arces sollen ein gemeinsames Domizil bekommen. Diesen Grundsatzbeschluss haben die Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstag einstimmig getroffen. Damit haben sie die Verwaltung beauftragt, den Bau des Hauses „in Angriff zu nehmen“, wie es in der Beschlussvorlage heißt. Es soll an der Karlstraße am alten Sportplatz hinter dem jetzigen Circolo-Vereinsheim entstehen.

 

Bis die Baumaschinen anrücken, müssen noch einige offene Fragen geklärt werden – auch zur genauen Höhe der Baukosten. Der Kämmerer Hans-Dieter Bär brachte es in der Sitzung auf den Punkt: „Das Thema Jugendhaus bewegt uns ja schon seit Jahren, und ich wollte von meiner Seite, dass ein Grundsatzbeschluss getroffen wird.“ Das sei wichtig, damit Bär weiß, wie viel Geld er für den Haushalt 2018 einplanen soll.

Denn deren Vereinsheim von Circolo Arces ist baufällig

Zum Hintergrund: Das bunt angestrichene Jugendhaus an der Stuttgarter Straße ist seit Oktober 2015 wegen Mängeln bei der elektrischen Anlage und dem Brandschutz geschlossen. Das hatten die Gemeinderäte in einer nicht-öffentlichen Sitzung beschlossen und dies gleich am nächsten Tag umgesetzt.

Die Jugendlichen des Ortes hatten nach der Schließung zunächst keinen Treffpunkt mehr. Seit einiger Zeit können sie nun das Haus des Vereins Circolo Arces an der Karlstraße nutzen. Dessen Mitglieder kümmern sich auch um die jungen Leute. Doch auch das ist nur eine Zwischenlösung. Denn das Vereinsheim ist baufällig. „Sie hatten es sich ja mal angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass es so eine Vielzahl von Schäden dort gibt, sodass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt“, sagte Bär in der Sitzung zu den Räten.

Dass in die Sache nun wieder Bewegung gekommen ist, liegt an einem Haushaltsantrag der Freien Wähler, den auch Gemeinderäte der SPD und der CDU unterschrieben haben. „Der Trend ging ja in Richtung eines gemeinsamen Gebäudes“, sagte Bär.

Otto Elsäßer, der Zweite Stellvertreter des Bürgermeisters, und der Gemeinderat Giovanni Sena (beide Freie Wähler) haben sich mit dem Bau befasst und schätzen die Kosten auf 260 000 Euro. Im Haushalt 2017 sind dafür nur 85 000 Euro eingeplant. Bär erklärte, wie die restlichen Baukosten finanziert werden sollen: „Die Steuerschätzung hat ergeben, dass wir über den Finanzausgleich in diesem Jahr 225 000 Euro mehr Steuern einnehmen. Diese Mehreinnahmen können wir für das Jugendhaus zur Verfügung stellen.“

Geklärt werden muss, was die Vereinsmitglieder in Eigenregie übernehmen können

Stefano Balletta, der Vorsitzende des Circolo, dankte den Räten für die Entscheidung. Sein Vorstandskollege und Gemeinderat Giovanni Sena ergänzte: „Es ist ein kleines Wunder geschehen. Alleine hätte es der Verein nicht hinbekommen.“ Gitta Obst (Freie Wähler) erinnerte sich, dass ihre Fraktion vor etwa zehn Jahren Wahlkampf mit dem Circolo-Neubau gemacht hatte: „Das ist ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, einen langen Atem zu haben.“ Sie freute sich über das Ergebnis. Antje Lindemeyer (SPD) dankte dem Verein für die Betreuung der Jugendlichen. „Nun muss es voran gehen, dass der Circolo und das Jugendhaus eine Bleibe bekommen.“ Wolfgang Miller, der Erste Stellvertreter des Bürgermeisters (CDU) freute sich auch über den Beschluss und lobte die Verwaltung: „Die Vorlage ist in ihrer Stringenz sehr erfrischend.“

In dem Papier steht auch, dass die Verwaltung Angebote für den Bau einholen und sie mit dem Verein klären soll, welche Arbeiten deren Mitglieder in Eigenregie übernehmen können. Unklar ist derzeit noch, was mit dem bunt bemalten bisherigen Jugendhaus geschehen soll. Dazu heißt es im Beschlussvorschlag: „Die Verwaltung wird beauftragt, sich über die weitere Verwendung des Gebäudes Stuttgarter Straße 74 Gedanken zu machen.“