Bei einem Lawinenunglück im Nordosten Afghanistans sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Es gebe acht Verletzte, sagte ein Sprecher des afghanischen Katastrophenschutzministeriums.

Bei einem Lawinenabgang im Nordosten Afghanistans sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Es gebe zudem acht Verletzte, sagte der Sprecher des afghanischen Katastrophenschutzministeriums, Dschanan Sajek, am Montag in einem an die Medien versandten Video. Der Bergungseinsatz in der an Pakistan grenzenden Provinz Nuristan wurde durch Wolken und Schnee erschwert.

 

Der Ministeriumssprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Opferzahl könne noch weiter steigen. Die Provinzregierung von Nuristan hatte zunächst von mindestens sechs Toten und 30 Verschütteten gesprochen.

Die Lawine hatte in der Nacht zum Sonntag das Dorf Nakre im Tatin-Tal überrollt und die Häuser mit Schnee und Geröll bedeckt. Dabei wurden etwa 20 Häuser zerstört oder schwer beschädigt, wie die Provinzregierung in Nuristan mitteilte. Zuvor hatte es in weiten Teilen des Landes stark geschneit.

Viele sterben wegen fehlender Rettungsausrüstung

Am Montag hielt der Schneefall weiter an und behinderte den Bergungseinsatz. „Wegen Wolken und Niederschlägen kann der Hubschrauber nicht in Nuristan landen“, erklärte der Leiter für öffentliche Arbeiten in der Provinz, Mohammed Nabi Adel. Der Schnee blockiere außerdem eine der Hauptstraßen in Nuristan.

In die gebirgige Provinz Nuristan reicht der Südausläufer des Hindukusch-Gebirges. In der Region ereignen sich regelmäßig Lawinen, bei denen auch deswegen so viele Menschen ums Leben kommen, weil es dem Land an Rettungsausrüstung fehlt.

Afghanistan ist nach vier Jahrzehnten Krieg eines der ärmsten Länder der Welt und besonders stark von den Auswirkungen des globalen Klimawandels betroffen. Als Folge der Erderwärmung hatte der Schneefall in Afghanistan diesen Winter mit einer deutlichen Verspätung begonnen.