In der kalifornischen Stadt San Bernardino ist es am Mittwoch zu einer Massenschießerei mit mehreren Todesopfern gekommen. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.

In einer Behinderteneinrichtung im US-Bundesstaat Kalifornien haben mehrere schwer bewaffnete Täter mindestens 14 Menschen erschossen. Der Polizeichef von San Bernardino, Jarrod Burguan, sagte in einer Pressekonferenz am Tatort, mindestens weitere 14 Menschen hätten Schussverletzungen. Die Hintergründe, der genaue Hergang oder ein Motiv waren unklar.

 

Angeblich stürmten am Vormittag (Ortszeit) drei Männer die Einrichtung. „Sie waren vorbereitet auf das, was sie getan haben, als würden sie einem Auftrag folgen“, sagte Burguan.

Die Männer trugen nach Angaben einer Polizeisprecherin Schutzkleidung. Die Täter flohen nach der Tat in einem schwarzen Wagen. Bombentechniker und ein Roboter untersuchten einen verdächtigen Gegenstand in dem Gebäude. Die Polizei leitete eine massive Großfahndung ein.

„Wir wissen nicht, ob es sich um einen terroristischen Anschlag handelt“, sagte David Bowdich von der Bundespolizei FBI. Auf Nachfrage sagte der Polizeichef, er habe keine entsprechenden Hinweise.

Wieder fordert Obama schärfere Waffengesetze

1300 South Waterman Avenue, das Inland Regional Center. Eine staatliche Einrichtung, die sich um Behinderte kümmert. Um 11.00 Uhr (Ortszeit) geht der erste Anruf bei der Polizei ein.

Kurz darauf kreisen Hubschrauber über dem Komplex, die Polizei fährt ein Großaufgebot auf, sichert das Gebiet weitläufig ab. Auch gepanzerte Fahrzeuge rollen vor. Hilfskräfte leisten Erste Hilfe. Die Polizei weist Anwohner an, auf keinen Fall auf die Straße zu gehen.

CNN berichetete bei den verwendeten Waffen von Kalaschnikow-Gewehren, das wurde aber nicht offiziell bestätigt. Der Polizeichef sprach von „langläufigen Waffen“.

Der Komplex in San Bernardino liegt etwa eine Stunde östlich vom Zentrum Los Angeles’.

Obama sagte dem Sender CNN: „Wir brauchen strengere Waffengesetze, stärkere Hintergrundüberprüfungen, das sagt der gesunde Menschenverstand.“ Es könne nicht sein, dass jeder in einen Laden gehen und eine Schusswaffe kaufen könne.

„Das ist ein Gesetz, das geändert werden muss“, sagte Obama. Nirgendwo in der Welt komme es so häufig zu Gewalttaten mit Schusswaffen wie in den USA. „So etwas passiert in anderen Ländern nicht in der selben Häufigkeit.“

In San Bernardino trafen vor dem Komplex unter strahlender Sonne rasch immer mehr Angehörige von Menschen ein, die in dem Gebäude arbeiten. Ein Mann berichtete bei CNN, seine Tochter habe sich in ihrem Büro eingeschlossen. Weinend sagte er: „Ich habe mit ihr telefoniert, sie hat sich unter ihrem Schreibtisch versteckt.“

„In Büros und Schränken versteckt“

Ein anderer Mann berichtete bei CBS am Telefon, seine Frau habe sich retten können. „Es geht ihr gut, Gott sei Dank. Unglaublich das alles, absolut gespenstisch.“

Eine Frau berichtete, am ganzen Körper zitternd, die Schüsse seien auch außerhalb des Gebäudes gefallen. Brandon Hunt, Mitarbeiter des Zentrums, sagte: „Die Kollegen haben sich in Büros und Schränken versteckt.“ Das Geschehen spielte sich nach seiner Darstellung hauptsächlich in der Aula des Gebäudes ab.

Schwer bewaffnete Polizisten sicherten das Gelände. Sie begleiteten mehrere Gruppen von Menschen, die mit erhobenen Händen das Gebäude verließen.

Im Inland Regional Center wird die Betreuung von Menschen mit Entwicklungsverzögerungen koordiniert. Die mehr als 670 Mitarbeiter bieten Programme für 30 000 Menschen an - vom Neugeborenen bis hin zu Senioren.

Der Gebäudekomplex ist gesichert, wer hinein will, braucht normalerweise eine Magnetkarte als Hausausweis. Seit einem Jahr gibt es für die Angestellten auch Training im Umgang mit Amokschützen, wie eine Mitarbeiterin CNN erzählte.