Aufmerksamkeit ist den Grünen gewiss: der Vorschlag für einen Veggie Day hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Im Interview mit der StZ sagt der Kantinenchef des Pressehauses Stuttgart, dass er die Idee eines fleischlosen Tages prinzipiell gut finde, aber niemand dürfe bevormundet werden.

Stuttgart - Mit ihren Vorschlag haben die Grünen eine hitzige Debatte in Deutschland ausgelöst – unter anderem bei Twitter. Einen Tag lang auf Fleisch verzichten, und das mitten in der Grillsaison? Beim Essen hört für viele der Spaß auf. Wir haben mal nachgefragt bei Daniel Zissler, dem Kantinenchef des Stuttgarter Pressehauses, was er von dem Vorschlag hält. Etwa vier von fünf Besuchern am Tag bestellen bei ihm ein Fleischgericht.

 
Nur 20 Prozent bestellen in der Kantine des Pressehauses vegetarisches Essen. Was meinen Sie: Würden Ihre Kunden einen Tag ohne Fleisch akzeptieren?

Die Geschmäcker sind da verschieden. Einige würden sich über eine größere Auswahl an vegetarischen Gerichten freuen. Aber viele wollen jeden Tag ein Gericht mit Fleisch essen.

Könnten Sie sich einen Veggie Day vorstellen?
Prinzipiell bin ich da offen. Ich finde, das ist eine gute Sache. Früher hat man ja auch nicht so viel Fleisch gegessen.
Also sollten alle Kantinen einmal in der Woche auf Fleisch verzichten?

Das muss auf freiwilliger Basis geschehen, da sollte niemand etwas vorschreiben. Es wäre ja schon toll, wenn das Verhältnis einfach umgedreht würde, wenn es mal drei vegetarische Gerichte und eins mit Fleisch gäbe.

Würde ein Veggie Day denn tatsächlich einen Effekt haben?
Den Fleischverbrauch würde das natürlich senken. Und auf jeden Fall würden die Leute bewusster essen. Aber für einen kompletten Veggie Day müsste man ja schon morgens beim Frühstück auf die Wurst auf dem Brötchen verzichten. Und abends.