Weil kurzfristig einige Standbetreiber abgesprungen sind, hat der Veranstalter den vom 11. bis 14. Oktober auf dem Karl-Benz-Platz geplanten Streetfood-Markt ganz abgesagt.

Untertürkheim - Der zweite Streetfood-Markt „Stuttgart isst“ auf dem Untertürkheimer Karl-Benz-Platz, geplant vom 11. bis 14. Oktober, fällt aus. Wie Organisator Markus Fetscher von der gleichnamigen Eventagentur mitteilt, habe er für die „Reise durch Küchen aus aller Welt“ relativ kurzfristig Absagen von sieben der insgesamt 15 Aussteller erhalten. „Sie haben doch zu große Bedenken wegen der Konkurrenz zum Cannstatter Volksfest auf dem Wasen.“ Und auch der Fellbacher Herbst, der ebenfalls am zweiten Oktober-Woch enende in der benachbarten Kappelbergs tadt stattfindet, könnte sich negativ auf die hiesige Veranstaltung auswirken, so ihre Befürchtung. „Ich habe gehört, dass das Fellbacher Fest viele Untertürkheimer anzieht“, berichtet Fetscher. Da sich die Publikumsresonanz für den Streetfood-Markt in Untertürkheim so schwer einschätzen lässt, zieht er vorsorglich die Reißleine.

 

Natürlich seien die Termine beider Traditionsveranstaltungen schon lange bekannt gewesen, räumt der aus Uhldingen am Bodensee stammende Veranstalter ein. Aus der Ferne aber habe er die Situation nicht so ernst eingeschätzt, wie es die Foodtrucker jetzt tun, bekennt er offen. Ähnliche Veranstaltungen hatte er zwar schon in seiner Heimat organisiert, in Stuttgart allerdings hatte er bis dato noch keine Erfahrungen gesammelt. Die Sorgen der Foodtrucker könne er nachvollziehen: Bei den Standbetreibern handle es sich oft um kleine Unternehmen, die ein schlechtes Wochenende wirtschaftlich nicht so leicht verkraften würden. „Ich kann es nicht verantworten, dass sie kein Geld verdienen“, begründet er die Absage. Die Infrastrukturkosten für eine solche Veranstaltung seien in Stuttgart enorm hoch. „Die muss man erst einmal wieder reinspielen.“

Aufgehoben ist nicht aufgeschoben

Nein, beeilt sich Fetscher zu betonen, es liege nicht an den Untertürkheimern. Die dreitägige Premiere Mitte Juni sei gut verlaufen, zieht er rückblickend ein positives Fazit. „Obwohl es ein paar Besucher hätten mehr sein können, sind wir zufrieden gewesen.“ Zwischenzeitlich sind auch die Voraussetzungen für Veranstaltungen wie diese auf dem Karl-Benz-Platz verbessert worden: Auf Initiative des Bezirksbeirates wurde die störende Skateranlage entfernt und ein fester Stromanschluss installiert. Alles war also vorbereitet auf die Neuauflage des Streetfood-Marktes im Oktober. Und es war der einhellige Wunsch der Untertürkheimer, dass die Gastro-Mobile wiederkommen. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, meint Fetscher. Eine Wiederholung des Gastro-Events im nächsten Jahr mit etwa einem Dutzend Fahrzeugen auf dem Karl-Benz-Platz sei fest beabsichtigt, teilt er mit. „Vielleicht findet der Streetfood-Markt 2019 aber ein bisschen früher statt.“ Sogar eine zweite Veranstaltung im Stadtteil wäre für ihn denkbar – dann aber erst im November. Sicher sei das freilich noch nicht, räumt er ein.

Fetscher stammt aus einer Markdorfer Schaustellerfamilie und betreibt selbst einen Süßwaren- und einen Crêpes-Stand sowie ein Kinderkarussell. So kam er mit dem Thema Streetfood in Berührung. „Es begeistert mich einfach“, sagt er. Reizvoll an solchen Veranstaltungen sei die Vielfalt an verschiedenen Speisen, die dort verkauft werden – in Untertürkheim wurden beispielsweise neben typisch schwäbischen Gerichten Spezialitäten aus den USA, aus Syrien, Vietnam und Mexiko angeboten. Der 28-Jährige möchte mit seinen Streetfood-Märkten expandieren. Im nächsten Jahr seien in weiteren Stuttgarter Stadtbezirken solche Veranstaltungen angedacht, erzählt Fetscher. In diesem Jahr fanden sie in Untertürkheim, Vaihingen und Zuffenhausen statt.