Wettbewerbsverstöße: Der Staatskonzern hat bereits mehr als 600 Millionen Euro Forderungen gegen beklagte Unternehmen durchgesetzt. Nun winkt neben dem Lkw-Kartell auch ein Erfolg bei Herstellern von Spannstahl.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Es war ein wegweisendes Verfahren. 2010 verhängte die EU-Kommission ein Bußgeld von rund 270 Millionen Euro gegen ein Kartell europäischer Stahlhersteller. 17 Unternehmen hatten von 1984 bis 2002 rechtswidrig Preise und Quoten abgesprochen und sich den Kundenstamm aufgeteilt. Konkret ging es um Spannstahl, der in Betonschwellen für Schienenstrecken verbaut wird. Hauptgeschädigter: die Deutsche Bahn AG, die jedes Jahr eine hohe Zahl von Schwellen verbaut sowie der Bund und die Steuerzahler, die Infrastrukturmaßnahmen mit Milliardensummen finanzieren.