Fast jeder hat das Kartenspiel zu Hause, aber hat wirklich jemand schon mal in die Uno-Anleitung geschaut? Wir meinen, wir hätten die Regeln verinnerlicht – dabei spielen die meisten von uns das Spiel einfach falsch.

Stuttgart - „Uno“, „Uno, Uno“ – dieser triumphierende Siegesschrei gehört zu praktisch jeder Kindheit, seit das kunterbunte Kartenspiel in den 1970er Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Unzählige verregnete Nachmittage wurden beim Uno-Spielen verzockt. Und kaum können die kleinen Hände von Kindergartenkindern das Blatt halten, hauen sie sich gegenseitig Plus-2- und Richtungswechsel-Karten um die Ohren. Wie bei jedem Spieleklassiker hat jede Familie ihre eigenen internen Regeln, auf deren Einhaltung oft mit Beharrlichkeit und Leidenschaft geachtet wird. Die meisten von uns haben vermutlich die wie ein Medikamenten-Beipackzettel anmutende Spielanleitung nie auseinandergefaltet.

 

Da wundert es nicht, dass der Facebook-Post einer US-amerikanischen Mutter ein mittleres Beben im „Unoversum“ ausgelöst hat.

Worum es geht

LaToya McCaskill Stallings hat sich offenbar die Mühe gemacht, sich in die Tiefen der Uno-Spielregeln einzuarbeiten – und dabei eine Vorgabe zu Tage fördert, die die meisten Uno-Zocker bass erstaunt hat: Die Plus-4-Karte darf laut offizieller Anleitung nur dann gelegt werden, wenn der Spieler keine Karte in der Hand hält, die der Farbe auf dem Stapel entspricht. Um das Ganze noch komplizierter zu machen, gilt das übrigens nicht für die entsprechende Zahl.

Und Schummeln wird drakonisch bestraft: Wer vermutet, sein Mitspieler habe die Plus-4-Karte regelwidrig gelegt, kann sich das Blatt zeigen lassen. Ist der Verdacht berechtigt, muss der Betrüger vier Strafkarten ziehen. War die Vermutung unbegründet, muss der Herausforderer sogar sechsmal ziehen.

Die Reaktionen

Einem Mitspieler also auf dessen sicher geglaubten Weg zum Gewinn eine Plus-4-Karte zwischen die Beine zu werfen hat zwar diebisches Vergnügen bereitet – war aber nie regelkonform.

Fassungslos sind darüber offenbar auch einige Nutzer auf Twitter:

Wer sich mit dieser regelkonformen Uno-Auslegung übrigens gar nicht anfreunden kann, der sollte vielleicht auf Uno Junior umsatteln: In dieser Kinderausgabe des Spiels gibt es keine Plus-4-Karten.