Ein feuchter Keller ist ärgerlich, da die Feuchtigkeit nicht nur Schimmel begünstigt, sondern unter Umständen auch schädlich für Gemäuer und Gegenstände sein kann.

Wenn sich Feuchtigkeit im Keller bildet, muss gehandelt werden. Denn neben Schimmelbildung kann sich als Resultat langfristig auch die Bausubstanz durch die Feuchtigkeit verändern. Eine Beseitigung des Problems ist dann mit einem hohen Aufwand verbunden.

 

1. Ursache herausfinden

Feuchtigkeit im Keller kann verschiedene Ursachen haben. Oft liegt die Ursache in einer ungenügenden Luftzirkulation oder an undichten Fenstern oder Türen, die Feuchtigkeit in den Keller lassen. Bei älteren Häusern kann die Ursache allerdings auch am Gemäuer selbst liegen. Risse im Mauerwerk, fehlende oder defekte Horizontalsperren oder ein schlechtes Betonfundament lassen ebenfalls Feuchtigkeit in den Keller eindringen.

2. Vermieter informieren

Wurde im Mietvertrag ein feuchter Keller nicht dokumentiert, sollte dies dem Vermieter (am besten schriftlich) mitgeteilt werden, wenn sich das Problem nicht zeitnah (zum Beispiel durch Lüften) lösen lässt und bestehen bleibt. Denn Mieter sind nach § 536c BGB während der Mietzeit verpflichtet, auftretende Mängel der Mietsache dem Vermieter unverzüglich anzuzeigen.

Mit einfachen Mitteln für trockene Wände sorgen

Oft kann Feuchtigkeit im Keller bereits mit einfachen Mitteln vermieden werden. Im Vordergrund stehen dabei vor allem eine ausreichende Luftzirkulation, Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

  • Gegenstände nicht an die Wand stellen: Schimmel und Feuchtigkeit entstehen nicht selten hinter den gelagerten Gegenständen. Grund ist, dass dort durch zu wenig Abstand feuchte Luft steht und besser kondensiert als an freien Flächen. Stellen Sie daher Gegenstände etwa 5 bis 10 cm von der Kellerwand weg. Achten Sie vor allem an Ecken auf ausreichend Abstand.
  • Täglich lüften: Auch im Keller sollte gelüftet werden und das am besten täglich für etwa 20 Minuten. Auf ein Dauerlüften sollte allerdings verzichtet werden, denn gerade im Sommer, wenn die Außenluft wärmer als im Keller selbst ist, kann Feuchtigkeit im Keller ideal kondensieren. Grund ist, dass warme Luft deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Der beste Zeitpunkt zum Lüften ist daher in den frühen Morgenstunden.
  • Die richtige Temperatur: Da Kellerräume allgemein deutlich kühler und somit anfälliger für Kondensat sind, sollte auf die Temperatur geachtet werden. In der Regel haben Kellerräume eine Temperatur von 12 bis 15 Grad. In alten Kellern kann die Temperatur niedriger sein, was allerdings das Risiko von Feuchtigkeit weiter erhöht. Je mehr der Keller genutzt wird, desto wärmer sollte dieser sein. Wird zum Beispiel Wäsche gewaschen bzw. getrocknet oder der Kellerraum anderweitig genutzt, erhöht das in kalten Kellerräumen schnell die Luftfeuchtigkeit und ein regelmäßiges Lüften reicht dann nicht mehr aus. 15 Grad sollten in diesem Fall nicht unterschritten werden.
  • Die richtige Luftfeuchtigkeit: Ein weiterer einfacher Indikator für ein gutes Kellerklima ist die Luftfeuchtigkeit selbst. Diese sollte langfristig nicht über 65 Prozent liegen. Am einfachsten lässt sich diese über die Temperatur senken. Wer heizt, reduziert auch die Luftfeuchtigkeit. Ein weiterer, aber weniger effektiver Weg ist die Verwendung von Luftentfeuchtern. Diese sind im Handel sowohl passiv, auf Granulatbasis (auf Amazon ansehen / ANZEIGE) und aktiv bzw. elektrisch erhältlich (auf Amazon ansehen / ANZEIGE).

Wann sollte der Fachmann kommen?

Oft kann das Klima und die Feuchtigkeit im Keller mit ein paar wenigen Maßnahmen selbst leicht angepasst werden, sodass Feuchtigkeit kein Problem mehr darstellt. Lässt sich das Problem allerdings nicht durch Lüften in den Griff bekommen, sind größere Maßnahmen fällig, um den Keller nachhaltig trocken zu bekommen. Vor allem, wenn die Temperatur über 15 Grad liegt, die Wände frei liegen, richtig gelüftet wird und sich dennoch feuchte Stellen im Keller befinden, sollte ein Fachmann bzw. eine Fachfrau hinzugezogen werden, um die Ursache zu finden. Dann müssen Dämmung und Fenster begutachtet bzw. auf Wärmebrücken untersucht und ggf. die Dämmung nachgebessert werden. Für eindringende Feuchtigkeit können Risse, defekte Dichtungen an Fenstern und Türen, aber auch eine defekte Horizontalsperre der Grund sein.