Die Kelly Familie ist vor rund 10.000 Fans in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart aufgetreten. Die Großfamilie ist gealtert, doch das mindert die Begeisterung des Publikums nicht.

Stuttgart - Es ist ein Abend des Wiedersehens, Wiedererkennens. Fast 20 Jahre sind vergangen, seitdem die musikalische Großfamilie Kelly zuletzt über deutsche Bühnen zog. Die Konzerte ihrer Comeback-Tournee sind längst ausverkauft; am Samstagabend fiebern 10 000 Fans in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart der Begegnung mit ihren alten Idolen entgegen.

 

Vollzählig freilich sind die Straßenmusiker, die in den 1990er Jahren für nahezu beispiellose Teenagereuphorien sorgten, nicht zurückgekehrt – Angelo, Jimmy, John, Joey, Kathy und Patricia singen, musizieren; Paul Kelly, der einst früh schon seinen Abschied nahm, spielt wieder die Drehleier; Paddy und Maite wandeln weiter auf Solopfaden.

Patricia Kelly hat eine besondere Beziehung zu Stuttgart

Die Kellys sind gealtert – auch Angelo, das Nesthäckchen, dereinst noch vor dem Stimmbruch, geht nun auf die 40 zu. Und das hüftlange Haar, ein Markenzeichen der Familie, ist ab. Die Begeisterung des Publikums mindert das nicht: in der Schleyerhalle wogen regenbogenschillernde Leuchtröhren schon beim ersten Song.

Die Fans kennen all die alten Lieder, singen sie mit, und die Kelly Family bietet ihnen einen langen Abend, vollgepackt mit Rock, Pop, Kitsch, Konfetti und Folklore, mit Geschichten von der Straße, vom Erfolg, vom familiären Leben. Kompetente Musiker begleiten sie, einen großen Teil des Konzertes bestreiten die Geschwister alleine, auf einer Vorbühne, die sich weit ins Publikum hinaus schwingt. Hinter ihnen leuchtet, als Kulisse, der Doppeldeckerbus, mit dem sie auch nach Stuttgart kamen. „Im Stuttgart“, erzählt Patricia Kelly, „habe ich meinen ersten Kuss bekommen.“