Wer bei der Kfz-Versicherung im nächsten Jahr Geld sparen möchte, muss sich beeilen. Ein Anbieterwechsel ist nur noch bis Ende November möglich. Das müssen Sie dabei beachten.

Berlin - Jeder neunte Autofahrer im Schnitt meldet im Jahr einen Schaden, wie der Versicherungskonzern Generali ermittelt hat. Nach einem Unfall wird die Kfz-Versicherung häufig teurer. Wer bei der Versicherung nächstes Jahr Geld sparen will, muss bis Ende November kündigen.

 

Warum lohnt sich jetzt ein Blick auf Angebote anderer Versicherer?

Es gibt teils große Unterschiede zwischen den Anbietern, durch Vergleiche lässt sich die Belastung also verringern. Besonders zum Ende der Wechselsaison, wenn die Kündigungsfristen auslaufen, senken die Anbieter darüber hinaus oft die Preise, um Neukunden anzulocken. Um zu profitieren, müssen Kunden manchmal auch nicht unbedingt wechseln: Wer mit Kündigung droht, dem kommt sein bisheriger Anbieter manchmal schon mit „Treuerabatten“ entgegen.

Welche Police ist nötig: Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko?

Die Haftpflichtversicherung ist vorgeschrieben. Sie deckt aber nur Schäden an fremden Autos oder Personen ab. Wer Schäden am eigenen Auto versichern will, braucht eine Kaskoversicherung. Dabei gibt es zwei Varianten: Teilkasko- und Vollkaskoversicherungen. Erstere decken nur Schäden durch bestimmte Ereignisse ab, die außerhalb der Kontrolle des Fahrers liegen. Dazu gehören zum Beispiel Diebstähle, Wildunfälle und Unwetterschäden. Ein Vollkaskoschutz geht darüber hinaus und greift auch bei Unfällen, die durch die Fahrweise des Fahrers selbst verschuldet wurden. Außerdem werden auch Vandalismusschäden übernommen.

Wie hoch sollte die Risikoabdeckung der Police sein?

Autobesitzer sollten nicht allein nach der Beitragshöhe entscheiden, sondern auf einen guten Versicherungsschutz achten. Haftpflichtversicherungen haben eine gesetzlich definierte Mindestdeckungssumme. Experten empfehlen jedoch, die Deckungssumme auf mindestens 100 Millionen Euro zu erhöhen. Das kostet oft nicht viel. Die Entscheidung für Teil- oder Vollkasko ist dagegen von den persönlichen Umständen abhängig. Bei sehr alten Autos kann unter Umständen eine Haftpflicht reichen, weil sie ohnehin nicht mehr viel wert sind. Für teurere Autos empfiehlt sich Vollkaskoschutz.

Wie hoch sind die Kosten für die Autoversicherung?

Das ist pauschal schwer zu sagen. Der Preis hängt von persönlichen Faktoren des Kunden ab, die dessen Schadensrisiko bestimmen. Dazu zählen etwa Alter, Wohnort und Beruf. Jährlich berechnet die Versicherungswirtschaft zudem das Schadensrisiko aller Autos neu, die entsprechend in Klassen eingeteilt werden. Je öfter und schwerer Unfälle mit dem Wagen eines Typs statistisch sind, umso höher ist dann die sogenannte Typklasse und damit auch die anfallende Beitragshöhe. Gleiches gilt für die sogenannte Regionalklasse: Sie bildet das Unfall- und Schadensprofil von Zulassungsbezirken ab - etwa die Häufigkeit von Kfz-Diebstählen, Wildunfällen oder Sturm- und Hagelunwettern.

Welche Sonderleistungen sind sinnvoll, welche nicht?

Verbraucherschützern zufolge sind Insassenunfallversicherungen überflüssig, weil diese bereits über die Haftpflichtversicherung abgesichert werden. Wenig halten sie auch von Extra-Beiträgen zur Versicherung von Sonderausstattung; diese sollten ihrer Meinung nach bei empfehlenswerten Versicherungstarifen schon automatisch mitversichert sein. Achten sollten Kunden laut „Finanztest“ unter anderem aber darauf, dass der eigene Kaskoschutz Beißschäden durch Marder abdeckt, weil dadurch teure Motordefekte drohen. Bei Teilkasko ist eine Absicherung gegen Folgeschäden sinnvoll, bei Vollkasko sollte eine Schadenrückkauf-Option enthalten sein. Dadurch können sich Versicherte auch im Nachhinein noch entscheiden, eine Reparatur selbst zu zahlen, wenn sie sonst beim Schadenfreiheitsrabatt zurückgestuft würden. Auch eine ergänzende Haftpflicht für Mietwagen im Ausland ist sinnvoll. Zudem raten die Tester dazu, grobe Fahrlässigkeit mitzuversichern.