Sport: Joachim Klumpp (ump)
Auch die Kickers drückt eine Schuldenlast. Da wäre es eine Überlegung wert, sich mittels einer Insolvenz neu aufzustellen.
„Wir haben bisher alles dran gesetzt und werden dies auch weiter tun, dass wir einen solchen Weg nicht gehen müssen. Eine Insolvenz ist immer zweischneidiges Schwert, es gibt andere Vereine, die brauchen sehr lange, um dann wieder hochzukommen. Siehe Reutlingen oder Ulm.“
Nicht nur die Kickers klagen über die Rahmenbedingungen in der Regionalliga. Insgesamt erscheint die Lage für die Vereine unterhalb der DFL nicht allzu rosig.
„Der DFB rühmt sich ja immer, wie gut seine Ligen dastehen. Aber die Probleme abseits der ersten und zweiten Liga nehmen zu, die dritte Liga wurde ja bereits angesprochen. Wenn man z.B. in der Regionalliga professionelle Bedingungen beibehalten möchte, ist dies allein aus den Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen nicht stemmbar, so dass man auf nicht planbare Zusatzeinnahmen wie den DFB-Pokal oder auf Mäzene und Gönner angewiesen ist. Im Ergebnis bleibt also nur der Weg nach oben oder eine Änderung von Rahmenbedingungen und Ansprüchen.“
Die Kickers sind stolz auf die Nachwuchsarbeit, und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass bei einem Viertligisten alle Jugendmannschaften in der höchsten Klasse spielen. Aber der Ertrag hält sich in Grenzen, zuletzt stand in Nico Blank nur noch ein Eigengewächs im 18er-Kader.
„Wir haben auch noch Enis Küley und Spieler wie David Müller, die früher schon bei uns gewesen sind. Man darf aber nicht zu viel erwarten, auch die Regionalliga ist eine Profiliga, in der sich auch sehr talentierte Jugendspieler nicht ohne weiteres etablieren. Ziel muss es dennoch sein, dass zwei bis drei Spieler pro Saison den Sprung in den Kader schaffen und die realistische Chance haben, in die Mannschaft zu kommen.“
Eine gute Jugendarbeit lebt auch vom Scouting, wo es möglicherweise Defizite gibt. So hatte Udo Bauer mit Guido Buchwald einst einen mündlichen Vertrag, kam dann aber mit Michael Zeyer nicht zurecht und ist freiwillig gegangen. Heute arbeitet er für den Ligarivalen SV Waldhof – durchaus erfolgreich.
„Ich würde dies nicht an Personen festmachen, man muss auch zwischen Scouting und Spielbeobachtung trennen. Ohne Frage haben wir aber hier in der Region ein großes Potenzial an Talenten, zumal die Aufnahmekapazitäten von Hoffenheim und dem VfB beschränkt sind, also immer wieder vielversprechende Spieler aus den NLZs kommen, die dort nicht übernommen werden können. Auch wenn mit Heidenheim und Sandhausen im Jugendbereich starke Konkurrenten heran wachsen, gibt es immer noch genügend Spieler, die uns helfen könnten. Dieses Potential müssen wir künftig noch effektiver ausschöpfen.“

Stuttgarter Kickers - Regionalliga

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