Professor Hans-Werner Griepentrog vom Institut für Agrartechnik hat in Hohenheim erklärt, warum Roboter Sensoren haben, die wie Augen funktionieren und warum sie deshalb in der Landwirtschaft nützlich sind.

Stuttgart - Der Professor Hans-Werner Griepentrog vom Institut für Agrartechnik hat in Hohenheim bei der Kinder-Uni erklärt, warum Roboter Sensoren haben, die wie Augen funktionieren und warum sie deshalb in der Landwirtschaft nützlich sind.

 

Was ist ein Roboter?
Ein Roboter ist eine Maschine, die dem Menschen Arbeit abnehmen soll. Roboter seien aber noch nicht erfunden, die gehorchen, wenn man sagt „Hey, Joe, bring’ mir mal eine Cola aus dem Kühlschrank“, erklärte Professor Hans-Werner Griepentrog. Die Ingenieure am Institut für Agrartechnik betrachten Roboter als Maschinen, die eigenständig geplante Tätigkeiten ausführen.

Warum haben die Menschen Augen und die Roboter auch?
Diese Fragen haben die Kinder eigentlich selbst beantwortet. Luisa und Lilli haben dem Professor assistiert und sind mit Mikrofonen durch den Saal gegangen, so dass die Studenten mitmachen konnten. Jonas sagte: „Damit wir unsere Umgebung wahrnehmen und nirgendwo dagegen laufen.“ Alina erklärte: „Damit wir unsere Umgebung scannen können und Gefahren erkennen.“ Warum die Menschen zwei Augen haben, wusste Alex: „Damit wir nach rechts und links besser sehen können, ohne dass die Nase im Weg ist.“ Auch Valentin hatte eine gute Idee: „Damit wir Entfernungen besser einschätzen können“. Professor Griepentrog staunte über die vielen richtigen Antworten. Es geht also bei Menschen und Robotern darum, Entfernungen einzuschätzen und das räumliche Sehen zu ermöglichen.

Wie funktionieren die fünf Sinne eines Roboters?
Die „Augen“ eines Roboters nennt man Sensoren. Er kann aber auch „hören“ und auf Druck reagieren. Sensoren sind sozusagen die Sinnesorgane der Roboter. Der mitgebrachte Roboter Amadillo hat ein Kameraauge und orientiert sich mit einer GPS-Navigation, wie man sie vom Auto kennt. Mit einem Laser-Scanner kann er Gegenstände erkennen und ihnen ausweichen. Es gibt auch Roboter, die auf chemische Reize reagieren, also mit elektronischer Nase und Geschmackssinn. Professor Griepentrog hat herausgefunden, dass es sogar Kochlöffel gibt, die Alarm geben, wenn die Suppe zu salzig ist.

Die Experimente:
Dass das räumliche Sehen mit zwei Augen besser funktioniert, haben die Kinder selbst ausprobiert. Wenn man die beiden ausgestreckten Zeigefinger in der Luft aufeinander treffen lassen will, geht das mit einem geschlossenen Auge eher schief. Mit beiden Augen funktioniert das besser. Am besten gefielen den Nachwuchsstudenten die Experimente mit dem Roboter Amadillo, der die auf einem großen Tisch nachgebauten Pflanzenreihen durchquerte und dabei rote und blaue Bälle – das sollten Unkräuter sein – aus dem Weg räumte. Vier von sechs Bällen hat Amadillo erkannt und weggekickt.

Wieso sind Roboter auf dem Acker nützlich?
Auf einem Acker können Roboter mit ihren Greifarmen Unkräuter ausgraben, so dass diese vertrocknen und den Salat- oder Maispflanzen kein Wasser oder Nährstoffe mehr wegnehmen können. Roboter können das 24 Stunden lang tun, ohne müde zu werden. Für die Landwirte ist das praktisch, weil sie keine Pflanzenschutzmittel mehr brauchen. So gelangen weniger Schadstoffe in die Umwelt oder auch ins Essen.

Was war besonders gut?
Die Kinder durften am Ende Fragen stellen und die beiden Assistenten des Professors, Claes und Dimitris, haben den kleinen Ersatzroboter noch eine Extrarunde drehen lassen.

Die größten Lacher:
In einem Experiment hat sich Amadillo verfahren und wäre fast vom Tisch gefallen. Das hat die Kinder sehr amüsiert – auch Roboter sind eben (noch) nicht perfekt.