Dank einer unbelegten Kleingruppe gibt es bei Kitas noch Spielraum. Bei der Betreuung von Grundschulkindern besteht Handlungsbedarf.

Heimsheim - Die Betreuungsplätze in den Kindertagesstätten in Heimsheim sind nahezu vollständig belegt. Ob und inwiefern sich hier Handlungsbedarf ergibt, lasse sich aus den aktuellen Zahlen aber nicht eindeutig ablesen, heißt es von Thomas Schilling, Leiter im Amt für Bildung und Soziales im Heimsheimer Rathaus. Im Gemeinderat stellte er die aktuelle Kindergarten-Bedarfsplanung vor. Mehrere Gruppen erreichen demnach die maximale Belegungskapazität, doch es gibt noch etwas Spielraum. Ganz anders in der Hortbetreuung: Hier müsse die Stadt zeitnah etwas tun.

 

Hohe Nachfrage durch Neubaugebiet

Laut Schilling besteht Grund zu der Annahme, dass die vielen Kita-Neuaufnahmen hauptsächlich an der Besiedlung des Neubaugebiets Lailberg II liegen und damit ein vorübergehendes Phänomen sind. Aus diesem Grund wurde extra der Ganztagskindergarten Eulenstraße gebaut, um den Bedarf aufzufangen. „Dennoch ist höchste Aufmerksamkeit geboten“, warnte er. Man müsse die Entwicklung nun fortwährend im Blick behalten.

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„Die tendenziell steigende Nachfrage nach Ganztagesangeboten und Angeboten mit verlängerter Öffnungszeit muss ebenfalls gut beobachtet werden.“ Denn die Aufrüstung bestehender Einrichtungen, ganz zu schweigen von Neubauten, brauche Zeit. Sobald die Aufsiedlung von Lailberg II abgeschlossen ist, lasse sich wohl vieles genauer abschätzen.

340 Plätze in Krippen, Kindergärten und Co.

In Heimsheim existieren für Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren um die 340 Plätze: in fünf kommunalen Kitas mit bis zu 321 Plätzen, im Waldkindergarten in freier Trägerschaft mit bis zu 20 Plätzen und in einem Tagespflegeangebot mit bis zu acht Plätzen. Die 321 Plätze in den städtischen Kitas bedeuten allerdings eine Maximalbelegung in allen Gruppen. Angestrebt wird eine Regelbelegung, in dem Fall wären es 294 Plätze. Diese Zahl wird im laufenden Kindergartenjahr tatsächlich nicht ganz erreicht. Das liegt großteils daran, dass in der Kita Bloßenberg noch Raum für eine kleine Notgruppe für elf Kinder wäre.

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So manch andere Gruppe ist zwar bereits an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen, in der Heerstraße ist zudem eine Interimsgruppe in einem einstigen Bewegungsraum untergebracht. Da es insgesamt aber noch Luft nach oben und im Waldkindergarten ebenfalls noch Kapazitäten gibt, sah Schilling zunächst keine Notwendigkeit für mittelfristige Maßnahmen. Langfristig sollte das Ziel aber lauten, die Interimsgruppe in der Heerstraße wieder aufzulösen.

In der Hortbetreuung „immer im roten Bereich“

Richtig eng wird es dagegen für die Hortkinder. Die Stadt bietet für Grundschulkinder eine Hortbetreuung mit bis zu 100 Plätzen an. Die Regelbelegung beträgt 80 Plätze, mehr als 90 sind belegt. Das werde wohl auch 2022/23 so bleiben. „Hier sind wir quasi immer im roten Bereich.“ Die Gegebenheiten vor Ort bieten keine Optionen für eine Aufstockung. „Es wird zu Absagen und Wartelisten kommen“, befürchtet der Amtsleiter. Darüber hinaus erhalten Eltern ab 2026 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Grundschulkinder. Schilling empfahl daher die Erweiterung des bestehenden Horts oder sogar einen Neubau.