Die Leonberger Elternbeiräte kritisieren die Situation der Kinder. Sie fordern ein Konzept für Kita-Öffnungen.

Leonberg - Mit einem Brandbrief hat sich jetzt auch der Gesamtelternbeirat der Leonberger Kindertageseinrichtungen an die Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gewandt. Die Elternvertreter Jürgen Pfadt, Miriam Schneider, Sabrina Toschka-Metushi und Katrin Bölling fordern darin ein zügiges Konzept für die vollständige Öffnung der Kindertageseinrichtungen. „Frau Eisenmann, wir erwarten von Ihnen eine sofortige Information und Offenlegung an alle Kommunen, Städte, Trägerverbände und Einrichtungen über die Regelungen“, heißt es in dem Brief, verbunden mit der Frage, wie die Ministerin sich die Öffnung schon Ende Juni vorstellt.

 

Bereits Ende Mai hatte die Kultusministerin bekannt gegeben, dass die Kindertagespflege und Grundschulen bis Ende Juni oder Anfang Juli vollständig geöffnet werden. Bis heute liegt dafür aber kein Konzept vor. Auch in einer Antwort des Kultusministeriums vom Freitag heißt es lediglich, dass die Regeln „in Kürze“ an die Schulen und Kitas und Kitaträger kommuniziert werden sollen. Grundlage seien die Erkenntnisse der Universitätskinderklinik Heidelberg, wonach Kinder bis zehn Jahre das Corona-Virus weniger verbreiten als Erwachsene. „Somit können wir in dieser Altersgruppe auf die Abstandsgebote verzichten, sodass ein Unterricht und eine Betreuung in einem Regelbetrieb möglich ist“, lässt sich die Kultusministerin Susanne Eisenmann in der Pressemitteilung zitieren.

Lesen Sie hier: Kindergeburtstag ja, aber Kita-Betrieb nein?

Die Leonberger Elternvertreter fürchten allerdings, dass die neuen Regelungen wieder viel zu kurzfristig eintreffen, sodass die Städte und Gemeinden sie nicht rechtzeitig umsetzen können. Konkret hinterfragen sie zum Beispiel, warum laut der aktuellen Corona-Verordnung des Landes vom 9. Juni sich zwar 20 Personen treffen dürfen, die Höchstzahl in Kita-Gruppen aber auf 13 Kinder beschränkt bleibt.

„Allgemein fehlt uns mittlerweile komplett das Verständnis, wie in der jetzigen Situation mit den Jüngsten in der Gesellschaft umgegangen wird“, heißt es ihrem Brief. Die milliardenschweren Konjunktur-Pakete müssen von späteren Generationen bezahlt werden. „Es ist Ihre Aufgabe, genau diese Generation, für die Sie die Verantwortung haben, wo immer möglich zu fördern und deren Zukunft über Bildung und Entwicklung zu sichern“, fordern die Leonberger Eltern.