Aus der Traum, Lokomotivführer zu werden oder Feuerwehrmann: dieser finnische Kinderfilm zeigt Kids, die dank Castingshows wissen, dass nur Berühmtsein zählt.

Stuttgart - Untergebracht in einem rötlichen Holzhaus mit Garten, strahlt die Grundschule die pure Idylle aus. Doch pauken muss man auch, wie Ella und ihren Freunden klar wird. Pekka allerdings, die Hauptfigur in „Ella und der Superstar“, denkt sich, wer reich und berühmt sei, brauche kein Einmaleins, der habe für solche lästigen Dinge seine Leute. Der künftige, leider unmusikalische Rockstar ernennt den Klassenprimus zu seinem Manager. Und auch andere Schulfreunde unterstützen Pekka mit kuriosen Aktionen, etwa mit einem versuchten Banküberfall, weil man ja Startkapital braucht. Als sich tatsächlich jemand aus dem Showgeschäft für ihn zu interessieren beginnt, entstehen Risse im Zusammenhalt der Bande.

 

Die Kinderbuchreihe des finnischen Autors Timo Parvela um Ella und ihre Kumpane spielt mit dem disziplinierenden Anspruch der Schule und dem Wunsch der Kinder, feste Strukturen zu unterlaufen. Ein wenig ahnt man das noch in Marko Mäkilaaksos vergnüglicher Verfilmung, die nun – ein gutes Jahr nach „Ella und das große Rennen“ – als weiteres Abenteuer mit viel Slapstick ins Kino kommt.

Den skurrilen Erwachsenen wird dabei ein bisschen viel Platz eingeräumt. Doch der satirische Blick auf die Unterhaltungsindustrie, in der es nur wenig um Talent geht, funktioniert für Kinder durchaus. So manche inhaltliche Volte des Drehbuchs ist dagegen nur Finnen nachvollziehbar. Jedenfalls bewahren sich die Kinder ihren unschuldigen Blick auf die Welt. Ob sie dabei – zwar nicht für die Schule, aber doch fürs Leben – etwas lernen, bleibt offen.

Ella und der Superstar. Finnland 2013. Regie: Marko Mäkilaakso. Mit Freja Teijonsalo, Jyry Kortelainen, Jarkko Niemi. 85 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.