Immer öfter werden Nutzer von Kinderpornografie im Großraum Stuttgart verurteilt – auch Bagatellfälle sind vor Gericht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Justiz hofft darauf, dass das geändert wird.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Eine Welle von Verfahren schwappt zur Zeit über die deutschen Gerichte, auch in den Großraum Stuttart. Am Landgericht Stuttgart wurde ein 76-jähriger Leonberger Ende Februar zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er 30 000 Dateien mit Kinderpornografie gesammelt hatte. Anfang Februar war es ein 59-jähriger Böblinger gewesen, der wegen des Besitzes von rund 320 Dateien mit Kinderpornografie zwei Jahre auf Bewährung bekam. Ein 43-jähriger Bauarbeiter wurde Ende Januar verurteilt, weil er etwa 3000 Dateien überwiegend mit Kinderpornografie besessen hatte: Mädchen, Jungen, Säuglinge, keines der abgebildeten Kinder sei älter als neun Jahre gewesen, hieß es damals vor dem Böblinger Amtsgericht.